
Die Entwicklung in der Wiener Bauwirtschaft nimmt eine unerwartete Wendung. Vor wenigen Wochen wurde die Privatinsolvenz des Immobilienunternehmers Lukas Neugebauer bekannt, was Besorgnis über den Fortgang seiner Baustellen aufwarf. Neugebauer war zuvor Geschäftsführer der LNR-Gruppe, die mit mehreren bedeutenden Bauprojekten in Wien für Aufsehen sorgte, darunter die Zollergasse 31 im 7. Bezirk und die Amerlingstraße 7 im 6. Bezirk. Anwohner und Interessierte fragen sich, wie es nun mit diesen Projekten weitergeht.
Gerald Göllner und Stefan Neugebauer sind nach dem Insolvenzantrag die neuen Geschäftsführer der LNR-Gruppe. In einer offiziellen Mitteilung stellte die Firma klar, dass alle laufenden Projekte trotz dieser Umstrukturierung wie geplant fortgeführt werden. Der Firmensitz bleibt unter der LNR Real Estate GmbH, während die operativen Geschäfte auf die LNR Asset Management GmbH sowie die LNR Evolution GmbH und LNR Beteiligung GmbH übertragen wurden. Diese Neuorganisation soll eine stabile Abwicklung der Bauvorhaben gewährleisten.
Die Rolle von Neugebauer
Obwohl Lukas Neugebauer weiterhin Gesellschafter bleibt, ist unklar, wie seine Insolvenz die laufenden Bautätigkeiten beeinflussen könnte. Anfragen über den Status der Projekte in Mariahilf und Neubau blieben bisher unbeantwortet. Ein Sprecher des Unternehmens erklärte, dass die Amerlingstraße 7 nicht mehr zur LNR-Gruppe gehörte – aber die öffentliche Anzeige dieses Projekts auf der Unternehmenswebsite wirft Fragen auf.
Eine eingehendere Prüfung der Firmenunterlagen zeigt, dass die Amerlingstraße 7 tatsächlich einer eigenen Projektentwicklungsgesellschaft zugeordnet ist, deren Geschäftsführer nach wie vor Lukas Neugebauer ist. Ähnliche Strukturen existieren auch für andere Adressen wie in der Zollergasse 31, die ebenfalls in eigener GmbH organisiert sind. Zudem sind die LNR Real Estate GmbH und die mit ihr verbundenen GmbHs nicht insolvent, was der Entwicklung etwas Stabilität verleiht.
Empfehlungen für potenzielle Käufer
In Anbetracht der Unsicherheiten um die Bauprojekte ist es für potenzielle Käufer wichtig, informiert zu sein. Der Wohnexperte Peter Nemeth betont, dass es Bauträgern erlaubt sei, trotz Insolvenz Wohnungen anzubieten. Käufer sollten daher vorsichtig sein und grundlegende Vorsichtsmaßnahmen treffen. Ein Notar kann helfen, einen soliden Vertrag aufzusetzen, wobei es ratsam ist, Zahlungen an den Baufortschritt zu koppeln. „So schützen Käufer ihr investiertes Geld“, rät Nemeth.
Diese Entwicklungen stehen im Kontext breiterer Trends in der Immobilienbranche, wobei der abrupten Insolvenz eines Bauträgers oft weitreichende Konsequenzen für das Baugewerbe und zahlende Kunden hat. Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie in einem umfassenden Bericht auf www.meinbezirk.at.
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