
Die Preise für Strom und Gas in Wien sind auf dem besten Weg, die Haushaltsbudgets zu belasten. Mit dem Beginn des neuen Jahres werden diverse Kostenfaktoren in der Energieversorgung angehoben, was vielen Verbrauchern Unannehmlichkeiten bereiten könnte. Ein bemerkenswerter Aspekt dabei ist, dass der zunehmende Einsatz erneuerbarer Energien ein ausschlaggebender Faktor für diese Preissteigerungen sein könnte.
Im Jahr 2024 lag die Durchschnittsinflation in Wien bei 3,55 Prozent, und das Thema steigende Lebenshaltungskosten ist auch im Kontext der Energiekosten relevant. Insbesondere die Netzgebühren – die Gebühren, die für die Bereitstellung des Strom- und Gasnetzes erhoben werden – nehmen zu. Diese Gebühren sind für die Instandhaltung, Erneuerung und den Ausbau des Netzes entscheidend, das die Energie zu den Haushalten bringt. Laut E-Control, einer österreichischen Regulierungsbehörde, sind die Netzgebühren stark gestiegen, vor allem aufgrund von hohen Investitionen in das Netz und einem Rückgang des Verbrauchs im Haushaltsbereich.
Erhöhungen der Netzgebühren
Die E-Control erläutert, dass immer weniger Konsumenten ihren traditionellen Gasanschluss durch alternative Heizmethoden ersetzen, was zu einem Rückgang der Gasabgabe führt. Das bedeutet, dass die Kosten für die Instandhaltung des Gasnetzes auf weniger Nutzer verteilt werden, wodurch die Preiserhöhung für die verbleibenden Verbraucher unvermeidlich ist. Diese Entwicklung ist besonders problematisch, weil alternative Heizlösungen zwar dem Klima zugutekommen, gleichzeitig jedoch die Finanzlast für die Nutzer des traditionellen Netzes erhöhen.
Für einen Durchschnittshaushalt mit einem Stromverbrauch von 3.500 kWh wird laut E-Control die Netzentgelte für Strom um etwa 30 Prozent steigen, was rund 95 Euro mehr pro Jahr bedeutet. Im Gasbereich, bei einem Verbrauch von 15.000 kWh, rechnen Experten mit einer Erhöhung von knapp 60 Euro pro Jahr, was einem Anstieg von etwa 14 Prozent entspricht.
Es ist wichtig zu beachten, dass diese Veränderungen nur die erhöhten Netzgebühren betreffen. Gleichzeitig stehen auch die Verbrauchspreise unter Druck. Bis Ende des Jahres gilt noch die sogenannte Strompreisbremse, die den Preis für die Kilowattstunde auf 10 Cent beschränkt. Wenn diese Maßnahme wegfällt, wird sich der Preis entsprechend anpassen und die Erhöhungen werden eins zu eins an die Endverbraucher weitergegeben.
Geplante Steuererhöhungen
Zusätzlich strebt der Staat an, die Elektrizitätsabgabe, die aktuell auf das Mindestniveau von 0,1 Cent pro kWh gesenkt wurde, zum 1. Januar 2025 wieder zu erhöhen. Diese könnte auf bis zu 1,5 Cent pro kWh ansteigen. Das würde einen spürbaren Anstieg der Kosten für die Haushalte bedeuten.
Da die Regierung darüber nachdenkt, auch die Erneuerbaren-Förderbeiträge und -pauschalen wieder in die Stromrechnung aufzunehmen, könnte sich die Situation für die Verbraucher ab Anfang 2025 weiter verschärfen. Diese Beiträge sind eine entscheidende Finanzierungsquelle für die Kosten der Energieproduktion aus erneuerbaren Ressourcen, doch die genauen Beträge sind bislang noch nicht festgelegt.
In diesem angespannten Umfeld empfiehlt die E-Control den Haushalten, nach alternativen Anbietern Ausschau zu halten, die möglicherweise günstigere Verbrauchspreise anbieten. Dafür steht ein online Tarifkalkulator zur Verfügung, der den Verbrauchern helfen soll, den besten Anbieter zu finden und die eigenen Energiekosten zu optimieren.
Die aktuellen Entwicklungen zeigen, dass die Wiener Haushalte im kommenden Jahr mit signifikanten Preissteigerungen bei Strom und Gas rechnen müssen, was die ohnehin schon angespannte finanzielle Lage der Verbraucher weiter belasten könnte. Für eine detaillierte Betrachtung dieser Thematik empfiehlt sich ein Blick in die Berichterstattung auf www.meinbezirk.at.
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