
In Wien sorgt ein Beschluss des Gemeinderates für Aufregung, der kürzlich einstimmig gefasst wurde. Der Stadtrat hat entschieden, ein umstrittenes Wandgemälde an der Kreuzung von Magdalenenstraße und Hofmühlgasse zu entfernen. Dies erfolgt in Übereinstimmung mit einem Antrag aller politischen Parteien und als Respektsbekundung gegenüber den Opfer sexueller Gewalt.
Das große, surreale Gemälde, das seit 1997 auf einer Feuermauer prangt, erhielt besondere Aufmerksamkeit, nachdem bekannt wurde, dass der Künstler 2003 wegen Sexualdelikten verurteilt wurde. Berichten zufolge sollen diese Taten während Fotoshootings stattgefunden haben. In den letzten Monaten hat nicht nur die Politik, sondern auch die feministischen Gruppen, wie Ni Una Menos Austria, die sofortige Entfernung des Kunstwerks gefordert.
Rasche Entscheidung ohne Wettbewerb
Ursprünglich war geplant, den Platz durch einen künstlerischen Wettbewerb neu zu gestalten, doch ein solcher Prozess hätte viel Zeit in Anspruch genommen. Daher einigten sich die Parteien darauf, den Wettbewerb zu streichen und eine „neutrale Umgestaltung“ oder sogar die vollständige Entfernung des Gemäldes kurzfristig umzusetzen. Diese Entscheidung wurde durch das Gefühl dringenden Handlungsbedarfs motiviert.
Silvia Janoch, die Familiensprecherin der Wiener Volkspartei, äußerte sich erfreut über diese rasche Maßnahme und kritisierte, dass zuvor SPÖ und NEOS diesen Schritt blockiert hätten. Ihrer Meinung nach sei es unverantwortlich, die Opfer sexualisierter Gewalt weiterhin mit einem Werk eines verurteilten Täters zu konfrontieren.
Ein Zeichen des Respekts
Die Entscheidung stieß auch bei den Grünen auf positive Resonanz. Die grüne Frauensprecherin Viktoria Spielmann erklärte, dass mit diesem einstimmigen Beschluss deutlich gemacht worden sei, dass in Wien kein Platz für den Schutz von Tätern sei. Dies sei ein Schritt in die richtige Richtung und ein wichtiges Signal des Respekts für die Betroffenen von sexueller Gewalt.
Zusätzlich wurde auf eine Petition hingewiesen, die von verschiedenen Organisationen initiiert wurde und die Forderung zur Entfernung des Wandgemäldes unterstützt. Solche kollektiven Initiativen zeigen, wie stark das öffentliche Bewusstsein für diese Themen gewachsen ist und wie wichtig eine klare Positionierung gegenüber Tätern ist.
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