Die Medizinische Universität Wien (MedUni Wien) hat kürzlich bedeutende Fortschritte in der Forschung zur Darmkrebsbehandlung angekündigt. Ein Team unter der Leitung von Michael Bergmann und Matthias Farlik hat ein neuartiges System entwickelt, um individuelle Behandlungsansätze für Krebspatienten zu testen. Die Ergebnisse dieser bahnbrechenden Studie wurden im angesehenen Journal for ImmunoTherapy of Cancer veröffentlicht.
Das innovative System ermöglicht es, Kulturen von Darmkrebszellen zusammen mit Immun- und Strukturzellen zu entwickeln. Auf diese Weise können Mediziner die Reaktion auf verschiedene Therapieansätze spezifisch für jeden Patienten testen und optimieren. Bisher war die Vorhersage der Reaktionen auf Therapieformen durch bereits etablierte Zellkulturen ungenau. Dies hat sich nun durch die neuen Ansätze geändert.
Individualisierte Therapien im Fokus
Die Forscher fügten den Krebszellen zusätzliche Zelltypen wie Fibroblasten und Monozyten hinzu, was die Struktur und Interaktion der Zellen verbesserte. Laut Bergmann eröffnet dies neue Möglichkeiten, um die therapeutischen Auswirkungen auf das Immunsystem im Rahmen einer personalisierten Medizin zu analysieren. „Mit diesem neuen Modell lassen sich nun auch die therapeutischen Auswirkungen auf das Immunsystem im Rahmen der personalisierten Medizin erforschen und vorhersagen", so Bergmann.
Ein weiterer Fortschritt ist, dass das neue Modell eine tiefere Einsicht in die Wirkung von Therapien ermöglicht, die langfristig das Immunsystem negativ beeinflussen können. Dabei konnten spezifische Behandlungsformen identifiziert werden, die bei kurzfristiger Anwendung eine Aktivierung wichtiger Immunzellen zur Folge haben.
Farlik erwähnte, dass das System umfassendere und genauere Informationen über die Eigenschaften des individuellen Krebsgewebes liefert. Dies könnte in der Zukunft dazu führen, dass maßgeschneiderte Therapien für Darmkrebspatienten entwickelt werden, die zu besseren Behandlungsergebnissen führen könnten.
Für weitere Informationen zu diesem bedeutenden Fortschritt in der Krebsforschung und den Details zu den zugrunde liegenden Mechanismen, die diese Entwicklungen ermöglicht haben, sehen Sie den Artikel auf www.meinbezirk.at.
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