Am 16. Oktober haben rund 30 engagierte Bürgerinnen und Bürger in Wien ihre Stimme gegen die geplanten Veränderungen am Naschmarkt erhoben. Die Bürgerinitiative Freiraum Naschmarkt warf der Stadtverwaltung vor, den Planungsprozess nicht transparent genug geführt zu haben und ihre Bedenken nicht ernst zu nehmen. Der Protest fand unmittelbar auf dem Parkplatz des Naschmarkts statt, wo die Aktivistinnen und Aktivisten eine kreative Form des Widerstands zeigten, die sie selbst als "Lügenparade" bezeichneten.
In den letzten Monaten gab es immer wieder Diskussionen über die geplanten Neugestaltungen, die eine Markthalle umfassen sollten. Auch wenn diese Pläne mittlerweile verworfen wurden, bleibt der Marktraum, in dem lokale und regionale Produkte verkauft werden sollen, weiterhin umstritten. Die Teilnehmer am Protest befürchten, dass die neuen Stände die Sicht auf die historischen Otto-Wagner-Häuser, die den Naschmarkt umgeben, beeinträchtigen könnten.
Kritik an der Stadtverwaltung
Im Rahmen des Protests wurden Flyer verteilt und sogenannte "Lügentafeln" hochgehalten. Auf diesen waren Zitate von der zuständigen Planungsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) abgedruckt, die die Aktivisten als irreführend einstufen. Sie äußerten sich enttäuscht über das Gefühl, im gesamten Planungsprozess ignoriert worden zu sein und hoben hervor, dass die Stadtverwaltung nicht auf ihre Anliegen eingegangen sei. Die Frage, ob zukünftige Proteste stattfinden werden, blieb am Donnerstag allerdings ungeklärt.
Ulli Sima hat sich in der Vergangenheit bereits mehrfach zu den Vorwürfen der Bürgerinitiative geäußert. Sie betonte, dass im Vorfeld der Erstellung eines Masterplans eine Bürgerbeteiligung stattgefunden habe. Laut ihren Aussagen sei es ihr ein Anliegen gewesen, mit den Anwohnern in den Dialog zu treten und deren Meinungen in die Planungen einzubeziehen. Sie führt aus, dass die Resultate aus diesem Austausch in den abschließenden Plan einflossen.
Zusammenfassend zeigt dieser Protest erneut die Spannungen zwischen der Stadtverwaltung und den Bürgern, die Veränderungen im Stadtbild kritisch betrachten. Weiterführende Analysen und Details sind in den Berichten verfügbar, wie bei www.meinbezirk.at nachzulesen.
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