Die Übergabe eines Diakonie-Adventskranzes an Kardinal Christoph Schönborn hat kürzlich in Wien stattgefunden. Diakonie-Direktorin Maria-Katharina Moser überreichte das traditionsreiche Symbol, das mit der Hoffnung auf besseres Wohlergehen verbunden ist. Der Adventkranz enthält vier große Kerzen für die Adventssonntage und kleinere Kerzen für die Wochentage, die an die Erfindung durch den evangelischen Pfarrer Johann Wichern im 19. Jahrhundert erinnern. Wichern hatte den Kranz speziell für benachteiligte Jugendliche ins Leben gerufen.
Moser erklärte, dass der Adventskranz in diesem Jahr nicht nur für festliche Stimmung sorgen soll, sondern auch als eindringlicher Aufruf gilt, Menschen, die dringend Unterstützung benötigen, zu helfen. Sie wies auf mehrere Gruppen hin, die besonders davon betroffen sind, darunter Menschen mit Behinderungen, Geflüchtete sowie Personen, die sich am Arbeitsmarkt integrieren möchten.
Ein Zeichen der Unterstützung
Die Diskussion zwischen Kardinal Schönborn und Moser drehte sich auch um Themen wie gesellschaftlicher Zusammenhalt und die Herausforderungen des Sozialstaates. Beide betonten die Notwendigkeit, das Gemeinwohl zu fördern und darauf zu achten, dass niemand in der Gesellschaft zurückgelassen wird. Für Schönborn bedeutete dieser Besuch vielleicht einen bedeutsamen Abschluss, da er in seiner Rolle als Wiener Erzbischof bald aus dem Amt scheiden wird.
Besonders bemerkenswert ist die Geschichte des Adventkranzes, die tief mit den Wurzeln der Diakonie verwoben ist. Moser erläuterte, dass Wichern ihn 1839 ursprünglich als Hilfsmittel zur Betreuung von Straßenkindern in Hamburg entwickelte. Diese Kinder lebten oft in extremer Armut und waren anfällig für kriminelle Aktivitäten. Wichern stellte ihnen einen sicheren Ort zur Verfügung, um ihnen Überleben und Bildung zu ermöglichen. Dies hat bis heute Gültigkeit, da Programme zur Unterstützung bedürftiger Kinder und Jugendlicher eine zentrale Aufgabe der Diakonie darstellen.
Der Adventkranz hat seine Wurzeln in der evangelischen Tradition. Wichern, der die Notwendigkeit sah, fand Wege, um ärmeren Familien zu helfen, insbesondere den verwahrlosten Jungen und Mädchen in den Vorstädten. Der Adventkranz ist mehr als nur ein Schmuckstück; er erinnert uns auch an die sozialen Verantwortung, die wir als Gemeinschaft tragen.
Die Baumgeschichte des Adventkranzes begann, als Wichern ein Wagenrad aufstellte und mit Kerzen verzierten. Bei den abendlichen Zusammenkünften zündete er jede Nacht eine weitere Kerze an, um auf Weihnachten hinzuweisen. Dieser Brauch, der ursprünglich in Wicherns „Rauhem Haus“ entstand, wurde schnell populär und fand schließlich auch in den Gemeinden und Familien Anwendung, wie wir ihn heute kennen. Erst in den 1920er und 1930er Jahren wurde die Tradition des Adventkranzes in der katholischen Kirche verbreitet, während sie in Österreich nach dem Zweiten Weltkrieg bekannter wurde.
Die Überbringung des Adventkranzes ist somit nicht nur ein symbolischer Akt, sondern auch eine wichtige Erinnerung an die kontinuierliche Aufgabe, Menschen in schwierigen Lebenslagen zu unterstützen. In einer Zeit, in der viele mit Krisen zu kämpfen haben, ist das Licht der vielen Kerzen ein Hoffnungssymbol für Gemeinschaft und Solidarität.
Die Diakonie und ihre Träger engagieren sich aktiv, um den vielarmigen Bedürfnissen von Kindern und Jugendlichen gerecht zu werden. Eine Vielzahl von Unterstützungssystemen steht bereit, um einen geschützten Raum zu schaffen, in dem Bildung und persönliche Entwicklung möglich sind.
Für weitere Informationen zu diesem Thema und den Hintergründen ist der Artikel auf www.erzdioezese-wien.at lesenswert.
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