Nach den Nationalratswahlen gibt es in Josefstadt viel zu diskutieren. Das endgültige Wahlergebnis wurde am Donnerstag veröffentlicht und hat sowohl Gewinner als auch Verlierer hervorgebracht. In einem spannenden Wahlkampf triumphierte die SPÖ im Bezirk, während andere Parteien mit Rückgängen zu kämpfen hatten. Bundesweit war die FPÖ der klare Sieger, doch in Wien konnte die SPÖ ihre Position deutlich verbessern.
Mit einem Stimmenanteil von 27,58 Prozent eroberte die SPÖ den ersten Platz im Bezirk und verbesserte sich damit um 9,5 Prozentpunkte. Das ist ein großer Erfolg, gerade in Anbetracht der Tatsache, dass sie zuvor nur Drittplatzierte waren. Im Gegensatz dazu erleiden die Grünen mit einem Minus von 13 Prozentpunkten einen herben Rückschlag und fallen auf Platz zwei mit 19,49 Prozent. Auch die Volkspartei musste Einbußen hinnehmen und kommt jetzt nur noch auf 18,19 Prozent.
Unterschiedliche Auffassungen zu den Wahlergebnissen
Wie immer bei Wahlen gibt es verschiedene Perspektiven auf die Ergebnisse. Während die SPÖ die Zahlen als Bestätigung ihrer Arbeit im Bezirk sieht, zeugen die Reaktionen der Grünen von Frustration. Bezirkschef Martin Fabisch äußerte, dass viele Wähler aus strategischen Gründen zu anderen Parteien gewechselt seien, um einem Rechtsruck entgegenzuwirken. Dabei betonte er, dass die Themen bei einer Bundeswahl häufig andere seien als bei einer Kommunalwahl. "Bei uns in der Josefstadt zählen vor allem lokale Anliegen", erklärte er.
Sanja Drazic, die Klubvorsitzende der SPÖ im Bezirk, ist anderer Meinung: Sie sieht das Ergebnis als positiven Ausdruck ihrer intensiven Arbeit und des direkten Kontakts zu den Bürgern. "Die Stimmung in der Josefstadt ist sehr positiv", sagte sie und ist optimistisch, dass dieser Schwung auch in die nächste Wien-Wahl mitgenommen werden kann.
Nicht nur die SPÖ freut sich über ihren Erfolg. Auch die Neos verzeichneten ein Plus von 2,68 Prozent. Bezirkssprecher Markus Ornig drückte seine Begeisterung über die 17 Prozent aus, die die Neos erzielen konnten. "Das ist der Lohn für harte Arbeit und deutet darauf hin, dass wir ein enges Rennen zwischen vier Parteien bei der kommenden Bezirksvertretungswahl erwarten können", zeigte sich Ornig zuversichtlich.
Die Spannungen zwischen den Parteien sind spürbar. Ornig nahm kein Blatt vor den Mund und kritisierte die Grünen, indem er auf deren Verluste verwies. "Die Josefstädterinnen und Josefstädter haben genug von der reinen Verwaltungspolitik", stellte er klar und forderte mehr frischen Wind im Bezirk.
Insgesamt zeigt das Wahlergebnis in Josefstadt ein interessantes Bild: Die SPÖ hat klar die Führung übernommen, während die Grünen sich mit erheblichen Verlusten auseinandersetzen müssen. Die Neos hingegen feiern ihren Aufschwung und lechzen nach weiteren Erfolgen in der kommenden Wahlperiode. Doch zuerst steht die Wien-Wahl im kommenden Jahr auf der Agenda, wo sich die politischen Kräfte weiter im Spiel befinden werden.
Für mehr Details zu den Wahlergebnissen und deren Auswirkungen können Interessierte den detaillierten Bericht auf www.meinbezirk.at lesen.
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