Wien-Floridsdorf

Konflikt im Aufzug: Mutter und Sohn vor Gericht in Wien-Floridsdorf

In Wien-Floridsdorf eskaliert ein missverständlicher Polizeieinsatz: Ein 28-Jähriger und seine Mutter nach Panik im Aufzug verletzt – jetzt stehen sie vor Gericht!

Eine Verhandlung am Landesgericht Wien brachte am Freitag einen umstrittenen Polizeieinsatz aus dem April 2023 in den Fokus. Bei diesem Vorfall wurden ein 28-Jähriger und seine 57-jährige Mutter verletzt, und sie sehen sich nun schweren Vorwürfen gegenüber. Diese beinhalten unter anderem versuchten Widerstand gegen die Staatsgewalt sowie Tierquälerei. Beide Angeklagten haben unmissverständlich erklärt, dass sie sich nicht schuldig fühlen.

Der Kommentar des 28-Jährigen über die Ereignisse verdeutlicht die Verzweiflung, die er während eines Vorfalls am 26. April empfinden musste. Er war zusammen mit seiner Mutter und seiner damaligen Freundin in einem Aufzug gefangen, der plötzlich zwischen den Stockwerken stecken blieb. "Ich hab' Todesangst gekriegt. Ich hatte Angst, dass wir abstürzen", erinnerte sich der Mann und schilderte seine Panikattacke, die ihn dazu trieb, die Glasscheibe einzuschlagen, um sich zu befreien.

Missverständnisse und Fehlalarme

Ein Nachbar, besorgt über die lauten Schreie, alarmierte die Polizei und sprach von potenzieller häuslicher Gewalt. Die Polizei, die durch die verzweifelten Rufe alarmiert wurde, kam erst an, nachdem ein Bewohner das Trio bereits befreit hatte. Der 28-Jährige verließ sofort den Aufzug, um frische Luft zu schnappen, was von den Beamten möglicherweise als Fluchtversuch gedeutet wurde. Dies führte zu einem heftigen Eingreifen der Polizei.

Kurze Werbeeinblendung

Die 57-Jährige, die versuchte, ihren Sohn zu unterstützen, fühlte sich von der Reaktion der Polizei überwältigt. Ihre Schilderung des Vorfalls zeigt, wie unvorbereitet sie auf die massive Polizeipräsenz war: "So eine Eskalation habe ich mein ganzes Leben bisher nur im Fernsehen gesehen," berichtete sie. Die Polizei war mit mehreren Fahrzeugen und Beamten in schwerem Einsatz anwesend, was die Situation weiter anheizte.

Ein Polizist, der als Zeuge aussagte, beschrieben die Situation als extrem angespannt und vermutete eine mögliche Drogen- oder Alkoholeinwirkung bei dem Angeklagten: "Ich habe eher auf Drogenkonsum und Alkohol getippt." Das Missverständnis führte dazu, dass der 28-Jährige von mehreren Beamten zu Boden gebracht und fixiert wurde.

Die aufgebrachte Situation eskalierte schnell. Der 28-Jährige soll laut den Polizisten Widerstand geleistet und verbal zugesetzt haben, aber seine Schläge hätten die Beamten nicht erreicht. Um den Verdächtigen unter Kontrolle zu bringen, kam auch ein Diensthund zum Einsatz, der ihn mehrmals biss, was zu erheblichen Verletzungen führte.

Familiengeschichte und Vorwürfe

Die Mutter wurde ebenfalls angeklagt, weil sie versuchte, ihrem Sohn zu helfen und dabei als aggressiv wahrgenommen wurde. Ihre Argumentation für ihre Reaktion basierte auf ihrer eigenen traumatischen Vergangenheit, die sie der Polizei schilderte. "Ich wollte mich losreißen", erklärte sie, was durch ihre persönliche Vorgeschichte verständlich werden soll.

Das Duo sieht sich auch des Vergehens der Tierquälerei gegenüber, da der Sohn den Polizeihund geschlagen haben soll und die Mutter nach dem Hund getreten habe, um den Schmerz zu lindern. Ihre Verteidiger argumentieren jedoch, dass die Vorwürfe gegen ihre Mandanten ohne substanzielle Beweise seien.

Ein weiterer bemerkenswerter Punkt in diesem Fall ist die Behauptung der Verteidigung, dass eine unbeteiligte Zeugin, die das Geschehen filmte, von der Polizei so eingeschüchtert wurde, dass sie das Material löschen sollte. Dies wurde von den Anwälten als potenzieller Missbrauch von Polizeigewalt wahrgenommen.

Die Verhandlung wird voraussichtlich am 2. Dezember fortgesetzt, wobei auch Zeugen, die während des Vorfalls anwesend waren, angehört werden sollen, um ein klareres Bild der Vorkommnisse zu erhalten. Der Fall bleibt für die Beteiligten und die Öffentlichkeit von großem Interesse und wirft Fragen zu der Polizeistrategie bei der Bewältigung von Notlagen auf. Mehr Details zu diesem Thema finden sich in einem ausführlichen Bericht auf www.puls24.at.


Details zur Meldung
Quelle
puls24.at

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"