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Neue Hoffnung im Kampf gegen Lyme-Borreliose: MedUni Wien entdeckt Therapieansatz

Forscher der MedUni Wien entdecken vielversprechenden Ansatz gegen Lyme-Borreliose – eine gefährliche Krankheit, die jährlich 70.000 Österreicher trifft und keine Impfung hat!

Eine neue Studie aus Wien könnte einen bedeutenden Fortschritt im Kampf gegen die Lyme-Borreliose markieren, eine der am häufigsten durch Zecken übertragenen Krankheiten in Europa. Die medizinische Universität Wien (MedUni Wien) hat innovative Möglichkeiten entdeckt, um neuartige Therapien zu entwickeln und damit einen wichtigen Schritt weg von herkömmlichen Antibiotika zu machen.

Jährlich sind in Österreich etwa 70.000 Menschen von Lyme-Borreliose betroffen. Die Krankheit wird durch parasitierende Zecken übertragen, wobei schätzungsweise jede vierte Zecke Träger des sogenannten Borreliose-Erregers ist. Ohne eine rechtzeitige Diagnose und Behandlung kann die Krankheit schwerwiegende gesundheitliche Probleme verursachen, einschließlich Entzündungen des Herzens und der Gelenke. Momentan gibt es keinen Impfstoff zur Vorbeugung dieser Erkrankung. Ein verbreiteter Irrglaube besagt, dass die Impfung gegen Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) auch vor Borreliose schützt, was jedoch nicht zutrifft.

Neue Ansätze zur Bekämpfung der Borreliose

Das Forschungsteam am Zentrum für Pathophysiologie, Infektiologie und Immunologie der MedUni Wien, geleitet von Michiel Wijnveld, hat sich auf das Restriktion-Modifikation-System (RMS) der Borrelien konzentriert. Dieses System schützt die Bakterien vor fremdem Erbgut und spielt eine zentrale Rolle in der Überlebensfähigkeit der Borrelien während einer Infektion. Über diese Mechanismen hinaus hat das Team die DNA der Borrelien untersucht und feststellen können, dass der Prozess der Methylierung – das Anheften kleiner Moleküle an die bakterieneigene DNA – entscheidend für den Schutz der Bakterien ist.

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Die Studie, veröffentlicht im "International Journal of Molecular Sciences", zeigt, dass Borrelien durch die Nachahmung ihrer eigenen DNA signifikante Fortschritte bei der Aufnahme neuer genetischer Materialien erzielen können. Dies könnte langfristig zu einem besseren Verständnis der Überlebensmechanismen dieser Krankheitserreger führen.

Weg von Antibiotika

Diese neuen Erkenntnisse eröffnen die Möglichkeit, alternative Behandlungsmethoden wie die Phagentherapie zu erforschen. Im Rahmen dieser Therapie werden Viren eingesetzt, die gezielt Bakterien angreifen, was den Einsatz von Antibiotika reduzieren könnte. Wijnveld betont die Bedeutung weiterer Forschungen in diesem Bereich, da dies zur Verringerung der Abhängigkeit von Antibiotika beitragen und das Risiko von Antibiotikaresistenzen verringern könnte.

Die Entwicklungen an der MedUni Wien bieten Hoffnung für eine effektivere Bekämpfung von Lyme-Borreliose, einer Krankheit, die in Europa zunehmend besorgniserregende Ausmaße annimmt. Wer mehr über die Fortschritte in der Forschung erfahren möchte, findet detaillierte Informationen hier.


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Quelle
meinbezirk.at

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