Bei der Landesversammlung der Wiener NEOS am Samstag wurde Christoph Wiederkehr mit einer beeindruckenden Mehrheit von 93,6 Prozent als Landessprecher wiedergewählt. Dies geschah in einem Klima des Optimismus, in dem Wiederkehr und die Bundesparteichefin Beate Meinl-Reisinger die Dringlichkeit einer Regierungsbeteiligung auf Bundesebene betonten.
Wiederkehr, der auch Wiener Vizebürgermeister ist, hob in seiner Rede hervor, dass die aktuelle rot-pinke Koalition in Wien gut funktioniere. Er sieht sie als Kontrast zur schwarz-grünen Regierung auf Bundesebene, die seiner Meinung nach einen Reformstau und eine hohe Verschuldung hinterlassen hat. Wiederkehr bemerkte, dass diese Situation den NEOS in Wien Zuspruch verschafft hat, was sich unter anderem durch die ersten pinken Sprengel bei der letzten Nationalratswahl zeigen ließ.
Meinl-Reisingers Forderungen in der Koalition
Beate Meinl-Reisinger fand ebenfalls klare Worte auf der Bühne im Cape 10 in Wien-Favoriten. Ihre Forderung, die NEOS sollten die anderen beiden Parteien, ÖVP und SPÖ, “in den Hintern treten”, zeigt ihren Ansatz für die bevorstehenden Sondierungsverhandlungen, die bereits laufen. Sie betonte, dass es nicht um bloße rote Linien gehe, sondern um gemeinsame Ziele und eine klare Ausrichtung für eine mögliche Koalition. Laut ihr ist es essenziell, dass alle Positionen sachlich und ohne Sideletter besetzt werden, um klare Regierungsführung sicherzustellen.
Der Bundesparteichefin ist besonders wichtig, dass ihre Erfahrungen in der Opposition nicht ignoriert werden. Sie wies darauf hin, dass die NEOS in der Vergangenheit zwar einige Themen angestoßen haben, aber oft vergeblich gewarnt wurden, etwa vor den negativen Entwicklungen in der Wirtschaft oder dem Bildungssektor. Ihre tiefere Einsicht in diese Herausforderungen will sie nun aus einer Regierungsbeteiligung heraus weiterverfolgen.
Vorbereitungen auf die Wien-Wahl
Im Vorfeld der bevorstehenden Wien-Wahl im nächsten Jahr ist ein umfassender Programmprozess in Gang gesetzt worden. Wiederkehr sieht für die NEOS die Rolle des „Reformmotors“. Besonders wichtig ist ihm, dass das Bildungsthema, für das er in Wien verantwortlich ist, im Fokus steht. Durch eine praxisgerechte Bildungsreform erhofft er sich eine stärkere Demokratie sowie eine Generation, die aktiv ihr Leben gestaltet.
Abschließend freut sich Wiederkehr über den starken Rückhalt seitens der Parteimitglieder und die Anerkennung für die von den Wiener NEOS erbrachten Leistungen. Zwischen den Herausforderungen und den Vorbereitungen auf die Wahl scheinen die NEOS bestens gerüstet, um ihre Visionen auf sowohl lokaler als auch nationaler Ebene durchzusetzen. Für weitere Informationen über die aktuellen politischen Entwicklungen können die Leser sich an wien.orf.at wenden.
