In Wien sorgt eine Welle von Autoeinbrüchen für Aufregung. Seit dem Frühjahr haben sich zahlreiche Vorfälle gehäuft, bei denen Jugendliche mit einem einheitlichen Muster vorgegangen sind, nämlich durch das Einschlagen von Fensterscheiben in parkende Fahrzeuge. Diese Serie hielt auch über den Sommer an und hinterließ einen erheblichen Schaden.
Die Polizei berichtete, dass insbesondere in den Bezirken Donaustadt, Floridsdorf, Leopoldstadt, Brigittenau und Landstraße zahlreiche Einbrüche stattfanden. Betroffen waren dabei vor allem Taxifahrer, die offensichtlich ins Visier der Täter geraten sind. Es ist beunruhigend zu hören, dass mindestens 500 Straftaten, davon etwa 350 Einbrüche, in dieser Zeit zu verzeichnen waren, einschließlich eines Schadens von rund 300.000 Euro, wie die Polizei in einer Pressekonferenz anmerkte.
Erste Anklagen gegen Minderjährige
Nun stehen erste Anklagen gegen die Jugendlichen im Raum. Die Staatsanwaltschaft Wien hat vier Tatverdächtige ins Visier genommen, darunter drei 14-Jährige und einen 15-Jährigen. Insgesamt belasten mehr als 60 Vorwürfe die Minderjährigen, wie die Sprecherin Nina Bussek erklärte. Ihnen werden nicht nur Diebstähle vorgeworfen, sondern auch ungewöhnliche Delikte wie Urkundenunterdrückung und der unbefugte Gebrauch von Zahlungsmitteln. Der Gesamtwert der entwendeten Gegenstände übersteigt 5.000 Euro.
Komplexe Ermittlungen
Die Ermittlungen zu diesem komplexen Fall sind noch nicht abgeschlossen. Diese laufen über verschiedene Polizeidienststellen unter dem Projektnamen „Operation Triangel“. Bisher stehen zwei der Jugendlichen, die in Wien geboren wurden und einer von ihnen serbische Wurzeln hat, vor Gericht. Die Behörde hat festgestellt, dass die Jugendlichen vermutlich Teil einer Bande sind, die in unterschiedlichen Besetzungen kriminellen Aktivitäten nachgeht. Laut Bussek handelt es sich hierbei zumindest teilweise um dieselbe Tätergruppe, die jedoch oft in unterschiedlichen Zusammensetzungen agiert.
Einen konkreten Überblick über die genaue Anzahl der aufgebrochenen Autos gibt es derzeit nicht, da nicht alle Tatorte angezeigt wurden, vor allem nicht von Taxifahrern, die oftmals von den Jugendlichen betroffen waren. Diese Entwicklung hat die öffentliche Sicherheit in den betroffenen Stadtteilen stark in den Fokus gerückt.
Die Rückverfolgbarkeit der Tatigkeiten und die Abgrenzung der einzelnen Fälle macht die Ermittlung zusätzlich kompliziert. Nach den neuesten Erkenntnissen der Polizei sind die Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahre alt und könnten für zahlreiche weitere Straftaten verantwortlich sein. Der Anstieg der Fallzahlen zwischen 28. Juni und 1. Juli hat die Bedeutung und die Ausmaße des Problems noch weiter unterstrichen.