Romantische Hochzeiten: 6000 Tauben leiden unter brutalen Traditionen!

Romantische Hochzeiten: 6000 Tauben leiden unter brutalen Traditionen!
Österreich - Am 13. Juni 2024 heirateten in Österreich über 6.000 Paare, was rund 200 Hochzeiten pro Tag entspricht. Diese erfreulichen Feierlichkeiten sind jedoch oft mit einem dunklen Schatten behaftet: der Brauch, lebende weiße Tauben als romantisches Symbol freizulassen. Laut OTS führen diese Traditionen häufig zu erheblichem Stress, Orientierungslosigkeit und in vielen Fällen zum Tod der Tiere.
Die Präsidentin von Tierschutz Austria, Dr.in Madeleine Petrovic, warnt eindringlich vor den Bedingungen, unter denen diese Tauben gehalten und transportiert werden. Während solche Tauben oft aus Zuchten stammen, die sie lediglich auf ihr attraktives Erscheinungsbild selektieren, haben sie keinen guten Orientierungssinn. Dies erschwert es den freigelassenen Tieren, zu ihrem Heimatschlag zurückzufinden, vor allem bei schlechtem Wetter. Veel Tauben, die freigelassen werden, verbringen somit ihr Leben auf sich allein gestellt, werden Opfer von Greifvögeln oder verhungern, was die Kritik an diesem romantischen Brauch noch verstärkt.
Der Preis der Romantik
Tierschützer kritisieren massiv das damit verbundene Geschäft mit „Hochzeitstauben“, das nur kurzfristige Freude für die Menschen, jedoch langfristiges Leid für die Tiere mit sich bringt, wie Focus berichtet. Oft müssen die Züchter Paare voneinander trennen, um sicherzustellen, dass die Tauben schnell zurückkehren, was ebenfalls hohen Stress verursacht. Tierschutzvereine sowie Tierheime sehen sich zunehmend mit der Herausforderung konfrontiert, diese freigelassenen Tauben aufzunehmen.
Leonie Weltgen, eine Tierschützerin, fordert ein Verbot, Haustiere und insbesondere Hochzeitstauben auszusetzen. Ihrer Meinung nach sollte auf das Fliegenlassen verzichtet werden, da der kurzfristige Spaß nicht im Verhältnis zu dem steht, was die Tiere durchleben müssen. Folglich appelliert die Tierschutz Austria an die Gesellschaft, die wunderbare Symbolik der Tauben nicht weiterhin mit Praktiken zu verbinden, die deren Leben gefährden.
Kulturelle Überzeugungen und Tierrechte
Ein Blick auf die kulturellen Überzeugungen zeigt, dass viele Menschen Tiere noch als Ressourcen betrachten, was deren rechtliche Stellung und den Schutz beeinflusst. Unterstützung für Tierschutzgesetze und Praktiken variiert stark und hängt oft von gesellschaftlichen Normen und historischen Traditionen ab. Cruelty.farm hebt hervor, dass Bildung und Sensibilisierung entscheidend sind, um positive Haltungen zu Tierrechten zu entwickeln.
In Anbetracht der bevorstehenden Anzahl an Hochzeiten im kommenden Juni ist es wichtiger denn je, das Bewusstsein über die Konsequenzen des traditionellen Brauchs, Tauben freizulassen, zu schärfen. Tierschutz Austria fordert ein Verbot der Freilassung lebender Tauben, eine Neubewertung tierquälerischer Traditionen sowie Maßnahmen, die ein tierfreundliches Management von Stadttauben in Österreich sicherstellen sollen. Nur so kann ein respektvoller Umgang mit den Tieren gefördert werden und der romantische Brauch nachhaltig überdacht werden.
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