Wien-Donaustadt

Alarm in Wien: Bauverlangsamung bedroht Wohnraumangebot dramatisch

Alarm in Wien: Die Immobilienbranche warnt vor einem drastischen Rückgang bei Neubauten – können überbordende Gesetze das erhoffte Wohnraumangebot gefährden?

Die Immobilienbranche in Wien sieht sich mit enormen Herausforderungen konfrontiert. Der Erste Österreichische Neubaubericht, erstellt von der Exploreal GmbH, lässt aufhorchen: Die Neubauzahlen sinken dramatisch, und der Rückgang könnte schon bald zu einem ernsthaften Mangel an Wohnraum führen.

Prognosen für 2024 zeigen, dass die Fertigstellungen österreichweit um 10 Prozent zurückgehen werden, wobei sich dieser Trend bis 2025 verstärken soll, mit einem befürchteten Minus von bis zu 38 Prozent im Vergleich zu 2023. Für die Bundeshauptstadt bedeutet das konkret, dass von rund 17.000 neugebauten Wohnungen im Jahr 2023 ein Rückgang auf etwa 15.300 Einheiten im laufenden Jahr zu erwarten ist – ein besorgniserregender Trend.

Ein besorgniserregender Trend

Michael Pisecky, der Fachgruppenobmann der Immobilien- und Vermögenstreuhänder in Wien, betont die Dringlichkeit dieser Situation. „Wenn der gewerbliche Wohnbau weiterhin mehr blockiert wird, als dass ihn die Politik unterstützt, ist das gesamte Wohnraum-Angebot in Wien gefährdet“, erklärt er. In den letzten Jahren haben gewerbliche Bauträger über 65 Prozent des gesamten Wohnungsneubaus in der Stadt realisiert.

Kurze Werbeeinblendung

Die Beobachtungen lassen darauf schließen, dass Bauarbeiten vor allem an den Stadtrand gedrängt werden. Der Bezirk Donaustadt weist mit 18,55 fertiggestellten Wohneinheiten pro 1.000 Einwohner die höchste Bauaktivität auf. Diese Verschiebung sorgt jedoch dafür, dass die Innenentwicklung, also die Schaffung neuen Wohnraums in bereits bebauten Gebieten, vernachlässigt wird.

Regulierungen als Hindernis

Ein Grund für diesen Rückgang sind die zahlreichen gesetzlichen Regulierungen, die die Bautätigkeiten hemmen. Hans Jörg Ulreich, ein Bauträger, weist darauf hin, dass kostentreibende Anforderungen wie Stellplatzverpflichtungen den Wohnungsbau in der Stadt zusätzlich belasten. Die politischen Rahmenbedingungen müssten auf jeden Fall verbessert werden, um die Innenentwicklung zu fördern.

Zusätzlich sieht Nicole Fürntrath, eine Hausverwalterin, die Notwendigkeit von Maßnahmen in der bereits bebauten Stadt, insbesondere im Hinblick auf thermische Umrüstung. „Die Innenentwicklung muss der Motor für unsere Klimaziele werden“, so Fürntrath. Es gelte, Bewohner durch Anreize zum Umstieg auf umweltfreundliche Heizsysteme zu motivieren.

„Für eine umfassende Sanierung und den Neubau von bezahlbarem Wohnungen ist es unerlässlich, dass die Politik die gesetzlichen Rahmenbedingungen anpasst“, appelliert Pisecky an die Stadtregierung. „Ohne eine klare Perspektive für Investoren wird die Schaffung von Wohnraum langfristig scheitern.“

Trotz aller Herausforderungen sehen Pisecky und seine Kollegen Möglichkeiten, die Wohnraumsituation zu verbessern. Sie fordern eine Überprüfung von Normen und Vorschriften, um die Baukosten zu senken und den Bauprozess zu beschleunigen. „Es muss ein ausreichend großer Wohnraum in Wien geschaffen werden, und dafür braucht es entsprechende Maßnahmen von der Politik“, so Pisecky abschließend.

Die von der Immobilienbranche geforderten Änderungen könnten entscheidend sein, um die Entwicklungen in der Wohnraumschaffung in Wien zu wenden und die Versorgungssicherheit für die Bevölkerung zu garantieren. Details zu diesem Schlaglicht auf die Situation des Wohnraums finden sich auch auf immobilien-redaktion.com.


Details zur Meldung
Quelle
immobilien-redaktion.com

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"