Mit einem großen Schritt in Richtung Stadtentwicklung hat die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) nun den Abriss des ehemaligen Nordwestbahnhofs in der Brigittenau gestartet. Auf dem etwa 44 Hektar großen Areal wird in Zukunft Platz für den Bau von Wohnraum geschaffen, der etwa 16.000 Menschen ein neues Zuhause bieten soll. Das Gelände hat eine lange Geschichte, aber viele der alten Hallen und Gebäude sind nun nicht mehr erforderlich und müssen weichen.
Die Wurzeln des Nordwestbahnhofs reichen bis ins 19. Jahrhundert zurück, als er ursprünglich für den Personenverkehr erbaut wurde. Doch bereits in den 1920er-Jahren kam der Betrieb mehr oder weniger zum Erliegen. Das Gebäude diente anschließend unter anderem als Indoor-Skihalle. Nach dem Zweiten Weltkrieg stellte man das Areal auf Güterverkehr um, jedoch sind seit rund 20 Jahren Pläne für eine Umnutzung in ein Wohngebiet in der Umsetzung.
Abriss beginnt: Umbau zum Stadtquartier
Der geplante Abriss umfasst rund 45 Lagerhallen sowie weitere Objekte und soll etwa vier Jahre in Anspruch nehmen. In dieser Zeit werden auch bestehende Flächen wie Ladestraßen zurückgebaut, während etwa 160.000 Quadratmeter befestigte Bereiche entsiegelt werden. Ein Großteil des Abbruchmaterials wird über die Schiene abtransportiert, was sowohl umweltfreundlich als auch effizient ist.
Die ersten Bauarbeiten werden im Rahmen eines großen Stadtentwicklungsprojekts beginnen, das mit der Schaffung neuer Infrastruktur einhergeht. Ein bedeutender Teil davon wird das Durchqueren des Geländes durch die Straßenbahnlinie 12, die bereits 2025 Realität werden soll.
In der Planung sind ebenso die Errichtung des Bildungscampus sowie von Gemeindebauten vorgesehen. Besonders hervorzuheben ist der geplante „Park der Grünen Mitte“, der sich über mehr als zehn Hektar erstrecken soll. In diesem Park werden die neuen Wohnbauten angeordnet, während vier Hochhäuser als markante Punkte in diesem neuen Stadtteil fungieren sollen. Über 60 Prozent der geplanten Wohnungen sollen gefördert errichtet werden, was besonders für einkommensschwächere Haushalte von Bedeutung ist.
Verkehrsministerin Leonore Gewessler betonte bei einem Medientermin, dass der Beginn des Abrisses eine lang ersehnte Entwicklung sei. Sie wies darauf hin, wie wichtig solche Projekte im Sinne des Klimaschutzes sind, da sie dazu beitragen, den wertvollen Bodenverbrauch in Österreich zu reduzieren. „Wir müssen Brachflächen sinnvoll nutzen, und dieser Schritt ist ein großer Fortschritt in diese Richtung“, fügte Planungsstadträtin Ulli Sima hinzu.
ÖBB-Vorständin Silvia Angelo erklärte, dass die ÖBB stolz darauf sind, einen solch wesentlichen Beitrag zur Stadtentwicklung zu leisten. Dennoch bleibt ein Teil der Geschichte erhalten: Zwei Backsteinbauten werden nicht abgerissen und sollen als Erinnerungsstücke an die Geschichte des Areals dienen.
Insgesamt zeigt sich, dass die Stadt Brigittenau vor einem bemerkenswerten Wandel steht, der sowohl neue Lebensräume als auch eine bessere Infrastruktur schaffen wird. Details zu diesem Vorhaben sind noch spärlich, jedoch bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiter entwickeln wird. Für weitere Informationen, siehe die aktuelle Berichterstattung auf wien.orf.at.
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