Am Max-Winter-Platz 23 in Wien hat ein neues Leihgeschäft seine Türen geöffnet, das die Möglichkeit bietet, anstatt Dinge zu kaufen, diese auszuleihen. Das Projekt nennt sich „Bibliothek der Dinge“ und wird von der Gebietsbetreuung Stadterneuerung (GB*) betrieben. Es richtet sich an die Bewohner der Stadtteile Leopoldstadt und Brigittenau und umfasst eine Vielzahl von Gegenständen des täglichen Bedarfs. Dazu zählen Geräte wie Dampfreiniger, Akkuschlagbohrer, Winkelschleifer und sogar ein Glühweinwärmer.
Das Ziel dieser Initiative ist es, Ressourcen zu sparen und die Gemeinschaft zu stärken, indem selten genutzte Gegenstände gemeinsam verwendet werden. Vizebürgermeisterin und Stadträtin Kathrin Gaál (SPÖ) lobte das Projekt für seine Förderung eines nachhaltigen Lebensstils und den sozialen Zusammenhalt. „Der neue Leihladen unterstützt nicht nur einen nachhaltigen Lebensstil, sondern auch das Miteinander in der Nachbarschaft“, betonte Gaál.
Einfach und Zugänglich
Die Nutzung der Bibliothek der Dinge ist denkbar einfach. Anstatt alles selbst zu kaufen, können die Nutzer Gegenstände ausleihen, die sie nur gelegentlich benötigen. Diese Vorgehensweise spart nicht nur Geld, sondern schont auch den Platz zu Hause. Das gesamte Angebot ist über ein Online-System einsehbar, welches Fotos, Beschreibungen und den Verfügbarkeitsstatus der Gegenstände auflistet. Zusätzlich gibt es einen gedruckten Katalog im Stadtteilbüro. Für eine Reservierung können die Interessierten entweder online auf der Plattform www.leihladengbstern.myturn.com oder direkt im Büro anfragen. Die Ausleihe erfolgt innerhalb der Öffnungszeiten und verlangt eine Kaution von 50 Euro, die in bar hinterlegt werden muss.
Die Ausleihdauer beträgt normalerweise eine Woche und kann auf Wunsch verlängert werden. Dieses System ermöglicht eine flexible Handhabung und fördert die schnelle Verfügbarkeit benötigter Objekte.
Unterstützung für die Gemeinschaft
Der Leihservice stellt besonders für Menschen mit geringem Einkommen eine wertvolle Ressource dar. Bezirksvorsteherin Christine Dubravac-Widholm betonte den Vorteil, den der Leihladen für diese Menschen darstellt: „Hier können notwendige Gegenstände kostenlos ausgeliehen werden, was den Alltag erleichtert, ohne dass hohe Anschaffungskosten entstehen.“ Auch Alexander Nikolai, der Bezirksvorsteher von Leopoldstadt, zeigt sich begeistert und unterstützt aktiv die Initiative. „Es ist mir wichtig, die Idee des Teilens zu fördern. Der Leihladen ist ein starkes Zeichen für nachhaltigen Zusammenhalt im Bezirk“, äußerte sich Nikolai.
Die Umsetzung dieses Projekts erfolgt in Kooperation mit der „Jugend am Werk Sozial:Raum GmbH“. Dadurch werden Teilnehmer der Praktischen Berufsorientierung aus der Tagesstruktur Molkereistraße in die Verwaltung des Leihgeschäfts eingebunden. Dies schafft nicht nur einen inklusiven Raum für Begegnungen, sondern fördert auch den Wissensaustausch unter den Nutzern, einschließlich Menschen mit Behinderungen.
Um mehr über dieses innovative Projekt zu erfahren, kann der aktuelle Bericht auf www.meinbezirk.at eingesehen werden.
