Eine neue Kampagne mit dem Titel „Pflege-Eltern.Jetzt“ wurde ins Leben gerufen, um mehr Menschen dazu zu bewegen, sich als Pflegeeltern zu engagieren. Diese Initiative hat bereits in den Bezirken Vöcklabruck und Gmunden positive Resonanz erzeugt, mit rund 40 Anfragen, die nach der ersten Kampagne eingingen. Nun wird die Kampagne in den Bezirken Freistadt, Linz-Land und Perg ausgerollt, um dort ebenfalls Pflegeeltern zu gewinnen.
In Freistadt haben derzeit 44 Pflegekinder in 29 Familien ein Zuhause gefunden, während 53 Kinder in Linz-Land und 20 in Perg untergebracht sind. Jährlich sucht die Kinder- und Jugendhilfe für rund 70 Kinder in Oberösterreich geeignete Pflegefamilien. Die Kampagne zielt darauf ab, die wertvolle Rolle von Pflegeeltern hervorzuheben, die in schwierigen familiären Situationen Unterstützung bieten.
Wertschätzung für Pflegeeltern
Trotz der Herausforderungen, mit denen Pflegeeltern konfrontiert sind, wird ihre Arbeit in der Gesellschaft stark gewürdigt. Die Bezirkshauptfrau von Freistadt, Andrea Wildberger, betont die Wichtigkeit regelmäßiger Kommunikation mit Pflegeeltern, um deren wertvolle Arbeit zu unterstützen. Eine besondere Aktion in Freistadt sorgt zudem für Aufmerksamkeit: Die Braucommune Freistadt hat zugesagt, spezielle Limonade mit der Kampagnenbotschaft zu verteilen.
Ein weiteres innovatives Element der Kampagne ist die Einführung des Modells der Teilzeit-Pflegepartnerschaften. Hierbei bleibt das Kind in seiner biologischen Familie, während Unterstützungspersonen episodisch in der Betreuung helfen. Diese Form der Pflege ist noch relativ unbekannt und soll ebenfalls gefördert werden.
Die Angehörigen und Interessierten können sich direkt an die Kinder- und Jugendhilfe wenden, um Informationen über die verschiedenen Pflegeberechtigungen zu erhalten. Nach einer ehrlichen Beratung über die Herausforderungen in dieser Rolle stehen meist Hausbesuche und eine ärztliche Untersuchung an. Wer sich für eine Vollzeit-Pflegeelternschaft entscheidet, muss zudem an Seminaren zur Vorbereitung teilnehmen.
Ein weiterer mehrwertiger Bestandteil der Kampagne ist ein Podcast, der kürzlich gestartet wurde. Hier teilen ehemalige Pflegekinder und Pflegeeltern ihre persönlichen Erfahrungen und stellen die Herausforderungen, aber auch die Freuden dieses Engagements dar. Diese Geschichten können dazu beitragen, ein besseres Verständnis und eine breitere Akzeptanz in der Gesellschaft zu schaffen.
Für Landesrat Michael Lindner ist das Engagement der Pflegeeltern mehr als nur ein Akt der Nächstenliebe. Es ist ein entscheidender Schritt, um Kindern in Krisensituationen Stabilität und Geborgenheit zu schenken. Lindner betont auch die Notwendigkeit einer besseren sozialrechtlichen Absicherung für Pflegeeltern und fordert mehr Unterstützung auf rechtlicher Ebene.
Der Einsatz von Pflegeeltern wird als unverzichtbar angesehen, da sie oft die einzige Brücke für Kinder zu einem stabilen Umfeld darstellen. Es bleibt zu hoffen, dass die Kampagne viele Menschen erreicht und dazu inspiriert, das Herz und Zuhause für bedürftige Kinder zu öffnen. Mehr Informationen zu dieser wichtigen Initiative sind unter www.meinbezirk.at zu finden.