Die ungleiche Verteilung von Kindern mit Sprachproblemen in den Wiener Bezirken stellt eine herausfordernde Situation dar. Laut den neuesten Daten von Statistik Austria und der Stadtregierung haben fünf Bezirke einen hohen Anteil von Erstklässlern in Volksschulen mit außerordentlichem Status aufgrund mangelnder Deutschkenntnisse. Besonders betroffen sind Bezirke wie Margareten, Ottakring, und Brigittenau, während Bezirke wie Mariahilf und Wieden einen vergleichsweise niedrigen Anteil aufweisen.
Interessanterweise haben viele dieser Kinder bereits Integrationsmaßnahmen durchlaufen, wobei drei Viertel mindestens zwei Jahre einen Kindergarten in Österreich besucht haben und zwei Drittel hier geboren wurden. Außerdem kamen monatlich rund 350 Kinder im Rahmen des Familiennachzugs neu in die Wiener Schulen, wobei sie wahrscheinlich kaum Deutsch sprechen. Angesichts dieser Entwicklungen fordern Politiker wie der ÖVP-Obmann Karl Mahrer und der FPÖ-Chef Dominik Nepp verstärkte Deutschförderung und Maßnahmen zur Integration.
Die Wiener Stadtregierung hat bereits eine "Deutschoffensive" gestartet, die auf Deutschförderprogramme, Investitionen in den Kindergarten und außerschulische Initiativen setzt. Experten wie die Sprachwissenschafterin Verena Blaschitz plädieren jedoch auch für mehr Unterstützung des Kindergartenpersonals, um die Sprachförderung zu verbessern. Die Lehrer warnen indes vor Überlastung angesichts steigender Zahlen von Kindern mit Sprachproblemen, kriegstraumatisierten und beeinträchtigten Kindern an den Schulen, was zusätzliche Unterstützung durch Sozialarbeiter und Sprachtrainer erforderlich macht, um das Schulsystem vor dem Kollaps zu bewahren.
