Gebärende Mutter wird beim Parken bestraft – Ist das gerecht?

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T.M. berichtet, wie ihr beim Krankenhausbesuch zur Geburt ein Parkschein entglitt, was zu einer Strafe führte.

T.M. berichtet, wie ihr beim Krankenhausbesuch zur Geburt ein Parkschein entglitt, was zu einer Strafe führte.
T.M. berichtet, wie ihr beim Krankenhausbesuch zur Geburt ein Parkschein entglitt, was zu einer Strafe führte.

Gebärende Mutter wird beim Parken bestraft – Ist das gerecht?

Eine junge Mutter in Wien sorgt für Aufsehen, nachdem sie während der Geburt ihres Kindes eine Parkstrafe von 36 Euro erhielt. T.M., die am 16. November in das Goldene Kreuz im Alsergrund eingeliefert wurde, hatte ihren BMW kurzfristig geparkt und gedacht, sie hätte einen Parkschein ausgefüllt, während sie sich auf die Wehen konzentrierte. „Ich finde es eine Frechheit, ich war ja nicht zum Kaffeeklatsch dort“, ärgert sich die 28-Jährige im Interview mit Heute. Ihr Kummer wurde aber nicht von der Magistratsabteilung 67 gehört, die auf ihre E-Mail mit der Geburtsurkunde als Beweis um eine Kulanzregelung reagierte. Trotz verständnisvoller Worte blieb die Strafe bestehen.

Regeln bleiben Regeln!

Bereits während T.M.s Aufenthalt im Spital hängte sich die Strafe an ihre Windschutzscheibe. Nach einem anonymen Hinweis auf die Parkraumsituation erkundigte sich die Frau schriftlich beim Rathaus. Laut der Antwort ist ein Einspruch gegen die Organstrafverfügung nicht erlaubt. „Es ist absolut nachvollziehbar, dass man bei der Geburt eines Kindes mit den Gedanken woanders ist“, formulierte die MA67, doch das veraltete System lässt keine Ausnahme zu. T.M. fühlt sich ungerecht behandelt: „Es geht nicht um die Höhe der Strafe, es wäre kulant gewesen, wenn man gesagt hätte – vergessen wir es…“.

In einem anderen Kontext beleuchtet ein Artikel von Thinkpunk die Auswirkungen der Sprache auf das Denken, insbesondere in Bezug auf das Generische Maskulinum. Ein bekanntes Rätsel über einen Chirurgen, der sein eigenes Kind nicht operieren kann, weil er weiblich ist, stellt die Konvention in Frage, jedoch wirkt sich der Jargon des Rätsels manipulativ auf die Wahrnehmung aus. Diese sprachliche Feinheit kann uns oft in die Irre führen, ähnlich wie die strikten Regeln bei Parkverstößen, die immer dann zur Anwendung kommen, wenn man es am wenigsten erwartet.