Ein musikalisches Meisterwerk im Porgy
Am Dienstagabend betrat der renommierte Tenor-Saxophonist Charles Lloyd die Bühne des Porgy & Bess in Wien. Mit seinem Sky-Quartett begeisterte er das Publikum mit einem Sound, der gleichzeitig leuchtend und lyrisch war. Trotz seiner 86 Jahre zeigte Lloyd, ein Altmeister des Jazz, eine beeindruckende kreative und produktive Leistung. Sein unverkennbarer Ton und seine tiefgründigen Soli fesselten die Zuhörer und schufen eine einzigartige spirituelle Atmosphäre.
Ein Traumwandler auf der Bühne
Charles Lloyd, der sich selbst als Träumer bezeichnet, präsentierte sein aktuelles Album „The Sky Will Still Be There Tomorrow“ mit einem Hauch von Fragilität, der auch in seinem Saxophonklang widergespiegelt wurde. Wie ein Schamane erkundete er mit seinen musikalischen Interpretationen die Schönheit der Melodien und schuf einen Raum voller Ruhe und Besinnlichkeit. Begleitet von talentierten Musikern wie Jason Moran am Fazioli-Flügel, Larry Grenadier am Kontrabass und Eric Harland an den Drums entfaltete Lloyd seine einzigartige künstlerische Vision, die Generationen von Musikern inspiriert hat.
Ein Sinnbild der inneren Ruhe und Gelassenheit
Charles Lloyd, der jegliche Altersgrenzen hinter sich lässt, betrachtet Musik als eine Reise durch das menschliche Dasein. Seine Zusammenarbeit mit jungen Musikern wie Harland zeigt seine Offenheit und seine Bereitschaft, mit unterschiedlichen Generationen und Persönlichkeiten zu arbeiten. Die beruhigende Ausstrahlung und Gelassenheit des Meisters übertrugen sich auf seine Bandmitglieder und das Publikum, hinterließ einen bleibenden Eindruck und erinnerte daran, dass der Himmel auch morgen noch über uns leuchten wird.
KURIER-Wertung: Viereinhalb Sterne