Weltraum-Gerüche: Was Astronauten wirklich wahrnehmen!

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Astronauten berichten über den „Geruch des Alls“ nach Außenbordeinsätzen; chemische Prozesse hinter neu entdeckten Düften.

Astronauten berichten über den „Geruch des Alls“ nach Außenbordeinsätzen; chemische Prozesse hinter neu entdeckten Düften.
Astronauten berichten über den „Geruch des Alls“ nach Außenbordeinsätzen; chemische Prozesse hinter neu entdeckten Düften.

Weltraum-Gerüche: Was Astronauten wirklich wahrnehmen!

Bei Außenbordeinsätzen im Weltraum berichten Astronauten von einem überraschenden und intensiven Geruch, der sich in ihren Raumanzügen und Werkzeugen festgesetzt hat. Diese Erfahrungen ermöglichen es, den Duft des Weltraums in Worte zu fassen. Astronauten beschreiben ihn als eine Mischung aus verbranntem Metall, Schweißrauch, Schießpulver und Ozon. Diese Kombination wird als der „Geruch des Alls“ bezeichnet, obwohl das Vakuum des Weltraums tatsächlich geruchlos ist, da keine Luft vorhanden ist, die Duftmoleküle transportieren könnte, wie bereits oe24.at berichtet.

Der einzigartige Duft entsteht, wenn hochenergetische Atome und Partikel mit Oberflächen von Raumanzügen oder Raumfahrzeugen reagieren. Bei der Rückkehr in die Luftschleuse treffen diese Partikel auf Sauerstoff, was chemische Verbindungen freisetzt und den charakteristischen Geruch hervorruft. Astronauten wie Matthias Maurer, der 177 Tage auf der Internationalen Raumstation (ISS) verbrachte, haben den Geruch als vergleichbar mit Wunderkerzen in der Weihnachtszeit beschrieben. Sein Raumanzug habe nach diesem besonderen Duft gerochen, als er zur Erde zurückkehrte, was die Erinnerungen an diese ausserirdischen Erlebnisse prägte, wie futurezone.de berichtet.

Die verschiedenen Düfte der Planeten

Die verschiedenen Planeten im Sonnensystem haben ebenfalls ihre eigenen, charakteristischen Düfte. So riecht Venus intensiv nach Schwefel und faulen Eiern, während der Mars mit Eisenoxid und Staub assoziiert wird. Auf der Erde hingegen sind die Gerüche von Regen, Vegetation und Leben verbreitet. Der Saturnmond Titan könnte sogar nach Benzin und chemischen Dämpfen riechen. Dies zeigt, dass die Chemie unserer benachbarten Himmelskörper vielschichtig und faszinierend ist.

Die NASA unternahm 2020 den Versuch, den Geruch des Weltraums im „Eau de Space“ zu erfassen, um Astronauten besser auf ihre bevorstehenden Missionen vorzubereiten. Astronaut Chris Hadfield erklärte, dass der Geruch des Weltraums vielleicht nicht genau wie gebratenes Steak oder Wunderkerzen riecht, sondern eher ein komplexes Zusammenspiel aus Metallspuren und chemischen Reaktionen ist, die für die astronautischen Sinne unausweichlich sind.

Chemische Prozesse im Weltraum

Darüber hinaus ist die Chemie des Weltraums ebenso komplex wie faszinierend. Der interstellare Raum ist extrem kalt und dunkel, mit Temperaturen zwischen 10 und 100 Kelvin. Die Dichte der Materie ist hier bis zu 1000 Billionen Mal geringer als auf der Erde. In diesem Raum finden jedoch erstaunliche chemische Prozesse statt, die mehr als 260 unterschiedliche Moleküle hervorgebracht haben, einschließlich Alkoholen, Aldehyden und Säuren, was die Möglichkeit organischer Moleküle in kalten, dunklen Umgebungen erforscht.

Forscher stellen interessante Theorien auf zur Entstehung dieser Moleküle. Man unterscheidet zwischen dem Top-down-Ansatz, bei dem größere Moleküle zerlegt werden, und dem Bottom-up-Ansatz, bei dem kleinere Vorläufer zu größeren Verbindungen reagieren. Diese chemischen Prozesse können unter extremen Bedingungen ablaufen, die nach klassischer Physik nicht möglich wären, und werfen Fragen zur Herkunft des Lebens sowie den damit verbundenen Molekülen auf, die im Universum entdeckt wurden, wie spektrum.de erklärt.

Insgesamt ist der Geruch des Weltraums nicht nur ein faszinierendes Thema für Astronauten, sondern auch ein Hinweis auf die komplexe und vielfältige Chemie, die in den Weiten des Universums existiert. Die Recherche und das Verständnis dieser Düfte können uns viel über die Beschaffenheit des Alls und vielleicht sogar über das Leben selbst lehren.