Die Vorfreude auf die Heim-EURO 2024 steigt spürbar, und für die einzige Tirolerin im Team, Josefine Hanfland, hat dieses Großereignis einen besonders emotionalen Wert. Im Interview spricht die 28-Jährige über ihren eindrucksvollen Werdegang, Verletzungen, ihre Motivation und die besondere Bedeutung der Veranstaltung für sie und ihre Lieben.
Josefine Hanfland wurde in Schwaz geboren und verbindet mit ihrer Heimatstadt viele schöne Erinnerungen. „Schwaz ist eine Handball-Stadt“, erklärt sie. Ihr Vater war selbst Handballspieler, und auch ihre Brüder fanden in der Schule Freude an diesem Sport. Josefine wollte ihnen nacheifern und begann ebenfalls, Handball zu spielen.
Der Weg ins Ausland
Anfänglich trainierte sie mit den Jungs, bevor sie als Jugendliche zu HYPO NÖ wechselte, da die Rahmenbedingungen für Frauen in Schwaz nicht gegeben waren. 2015 wagte sie dann den Schritt ins Ausland und unterschrieb bei der HSG Blomberg-Lippe, wo sie sich schnell für eine höhere Liga empfahl. Ab 2019 spielte sie beim Thüringer HC, wo sie gleich in ihrer ersten Saison deutscher Meister wurde und sagt voller Stolz: „Das war mein schönster Moment bislang.“ In der Defensive ist sie für ihren kämpferischen Stil bekannt und beschreibt sich selbst als „das bösere Mädchen“ auf dem Feld, während sie abseits davon stets mit einem Lächeln begegnet.
Die Herausforderungen des Sports haben sie geprägt, insbesondere ihr Kreuzbandriss Anfang 2022. „Der Sport bringt nicht nur Freude mit sich, sondern auch schwierige Zeiten. Nach meinem ersten Kreuzbandriss dachte ich mir, das ist normal, viele Sportlerinnen verletzen sich. Aber der zweite war eine andere Sache. Ich war anderthalb Jahre verletzt und hatte große Zweifel, ob ich zurückkommen könnte. Aufgeben war aber keine Option für mich“, erklärt sie.
Die bevorstehende Heim-EURO
Für Josefine Hanfland ist die Möglichkeit, vor heimischem Publikum zu spielen, besonders bedeutsam. „Hier hat für mich alles angefangen. Viele Freundinnen und meine Familie werden da sein. Das habe ich in meiner Karriere noch nie erlebt, da ich meist im Ausland war. Diese Unterstützung wird sehr emotional für mich sein“, teilt sie mit und verweist auf die positive Energie, die sie aus der Umgebung schöpfen kann, besonders während des Spiels. „Die Bergluft ist außergewöhnlich. Nach einer anstrengenden Saison genieße ich es, in der Natur spazieren zu gehen und einfach mal abzuschalten.“
Die EM-Spiele in Innsbruck beinhalten spannende Begegnungen, darunter ein Aufeinandertreffen mit Norwegen, dem Titelverteidiger, sowie weiteren Herausforderern wie der Slowakai und Slowenien. „Wir wollen das Land begeistern und eine Euphorie auslösen, ähnlich wie bei den Männern. Ich hoffe, viele Mädchen finden dadurch den Weg zum Handballsport“, sagt Hanfland enthusiastisch. Der erste Schritt in die Heim-EURO erfolgt am 28. November 2024, wenn Österreich auf die Slowakei trifft.
Die EURO trägt vom 28. November bis 15. Dezember 2024 die Zeichen von Österreich, der Schweiz und Ungarn als Veranstalter. Josefine Hanfland und ihr Teamkollegen stehen vor der Herausforderung, sich gegen starke Gegner zu beweisen, während sie gleichzeitig die Unterstützung ihrer Heimat im Rücken spüren. Weitere Details zu diesem Thema finden sich in einem ausführlichen Bericht auf www.meinbezirk.at.