
Die Vorfreude auf die bevorstehende Handball-EURO in Innsbruck steigt bei den Spielerinnen unermüdlich an. Josefine Hanfland, die einzige Tirolerin im Team, hebt aus ihrer persönlichen Perspektive hervor, wie besonders dieses Ereignis für sie ist. Im Gespräch erzählt die 28-Jährige von ihrem Werdegang, den Herausforderungen durch Verletzungen und dem bedeutenden Einfluss ihrer Heimat auf ihre Karriere.
Josefine Hanfland, die in Schwaz, einer Stadt mit einer ausgeprägten Handball-Tradition, geboren wurde, beschreibt, wie sie durch ihren Vater und ihre Brüder zum Handball kam. „Einerseits haben die Männer hier den Sport groß gemacht, andererseits war es immer mein Wunsch, in ihre Fußstapfen zu treten“, sagt sie. Ihren ersten Karriere-Schritt machte sie bei HYPO NÖ, bevor sie 2015 nach Deutschland zu HSG Blomberg-Lippe ging. Der entscheidende Wechsel erfolgte 2019, als der Thüringer HC sie unter Vertrag nahm.
Rückschläge und Comeback
Hanfland spricht auch offen über die Rückschläge in ihrer sportlichen Laufbahn, insbesondere die beiden Kreuzbandrisse, die sie erlitten hat. Der letzte war besonders schmerzlich: „Eineinhalb Jahre fiel ich aus und wusste nicht, ob ich zurückkehren kann. Aber aufgeben war für mich keine Option“, so die Kreisläuferin. Der Gedanke, in ihrer Heimat bei der EURO spielen zu können, gab ihr die nötige Motivation für ihr Comeback.
Wenn das Team am Donnerstag ins EURO-Quartier einzieht, erwartet Hanfland aufregende Tage in der vertrauten Umgebung. „Hier hat alles begonnen, Freunde und Familie werden dabei sein“, sagt sie und betont die emotionale Bedeutung dieses Moments. „Wir hoffen, die Fans mit unserem Spiel zu begeistern und eine Euphorie ähnlich wie bei den Männern auszulösen.“
Im Wettbewerb erwarten die österreichischen Frauen in ihrer Vorrundengruppe starke Gegner wie Norwegen und Slowenien. „Wir sind bereit, unsere Leistung abzurufen und darauf zu bauen, was wir können“, ergänzt sie voller Zuversicht. Am 15. Dezember findet das große Finale in Wien statt, was für zusätzlichen Druck und gleichzeitig für große Vorfreude sorgt.
Petra Blazek, die seit über 20 Jahren im Nationalteam aktiv ist, teilt ebenfalls ihre Erwartungen für die bevorstehende Heim-EURO. Die 37-Jährige, die bereits in verschiedenen Ländern gespielt hat, spricht davon, dass sich ein langer Traum erfüllt. „Hätte mir jemand vor Jahren gesagt, dass wir einmal eine Heim-EURO haben, hätte ich gelacht“, erzählt sie. Ihre Karriere umfasst zahlreiche Höhen und Tiefen, darunter der Höhepunkt im EHF Champions League-Finale, den sie 2008 erreichte.
Blazek hebt die Bedeutung der bevorstehenden Meisterschaft hervor: „Es ist nicht nur eine weitere Herausforderung, sondern eine riesige Chance, auf heimischem Boden zu zeigen, was wir können“, erklärt sie. Auch für sie führt der Weg über die Vorrunde gegen die Slowakei und andere starke Teams hin zu einem möglichen Finale.
Claudia Wess: Mut und Entschlossenheit
Die 29-jährige Claudia Wess hat bereits 93 Länderspiele absolviert und blickt optimistisch auf die Heim-EURO. „Wir müssen an unsere Stärken glauben“, betont sie und spricht von den Herausforderungen, die das Team in der schweren Gruppe meistern muss. Wess ist seit ihrer Kindheit mit Handball verbunden und hat zahlreiche Erfolge mit HYPO NÖ gefeiert.
Besonders stolz ist sie auf die erfolgreiche Qualifikation zur WM 2021. „Der Erfolg hat mir gezeigt, dass wir immer weiter an uns glauben müssen, auch wenn die Zeiten hart sind“, erklärt Wess. Sie ist sich der einzigartigen Bedeutung bewusst, im eigenen Land zu spielen: „Es wird emotional. Wenn ich daran denke, bekomme ich Gänsehaut.“
Die Spielerinnen blicken mit Vorfreude auf das Turnier, das am 24. November mit einem Spiel gegen Deutschland beginnt. Die Begeisterung für den Handballsport könnte durch ihre leidenschaftlichen Auftritte gestärkt werden. „Unser Ziel ist es, viele junge Mädchen für unseren Sport zu begeistern“, fügt Wess hinzu. Das ganze Team ist entschlossen, die Heim-EURO zu einem unvergesslichen Erlebnis für sich und die Fans zu machen.
Das gesamte Interview mit Josefine Hanfland, Petra Blazek und Claudia Wess ist auf YouTube verfügbar, wo sie detaillierter über ihre Erfahrungen sprechen und ihre Erwartungen für das Turnier teilen.
Details zur Meldung