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Am Bahnhof Dornbirn sorgt eine umstrittene Maßnahme für Aufregung: Die Stadt hat neue Bänke mit Querbalken ausgestattet, um obdachlosen Menschen das Schlafen auf den Bänken zu verwehren. Dies wurde als ein radikales Signal gewertet, das zeigt, wie die reichste Stadt Österreichs mit besonders verletzlichen Gruppen umgeht. Der Schriftsteller Robert Schneider äußerte sich empört über diese „zynische“ Aktion der Stadt und sprach von einem „Schandmal“, das den Obdachlosen deutlich mache, dass sie unerwünscht sind. Laut Schneider steht diese Maßnahme im krassen Gegensatz zu den Werten der Nächstenliebe und Menschlichkeit, die die Weihnachtszeit repräsentieren sollte, wie vorarlberg.orf.at berichtete.
Demo gegen "Anti-Obdachlosen-Bänke"
Um ein Zeichen gegen diese Maßnahme zu setzen, fand heute eine stille Protestdemonstration statt. Roberts Schneider und weitere Aktivisten forderten eine Rückkehr zur Menschlichkeit und kritisierten die Entscheidung der Stadtverwaltung. Schneider bezeichnete den Umgang mit Obdachlosen als ein falsches Signal und postierte sich gegen den zum Teil als „Sicherheitstrakt“ wahrgenommenen öffentlichen Raum, der durch diese Bänke geschaffen wird. Auch Dornbirns Stadträtin Marie Louise Hinterauer, die die Maßnahme unterstützt, wurde zur Veranstaltung eingeladen, jedoch kritisierte Schneider öffentlich, dass die Stadt ähnliche Praktiken wie in Mauthausen pflegen würde, wie krone.at berichtete.
Die Demonstration am Nachmittag, die eine halbe Stunde dauerte, stellte einen klaren Widerspruch zu den Maßnahmen der Stadt dar. Die Aktivisten forderten eine ethischere Behandlung von obdachlosen Menschen und appellierten an die Stadtratsmitglieder, die sozialen Konsequenzen ihrer Entscheidungen mehr zu bedenken. Angesichts der kalten Wintertage wird erwartet, dass die Diskussion um diese Bänke und den Umgang mit Obdachlosen an diesem Standort weitergeführt wird.
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