Vorarlberg

Der gefährliche Trend der exzessiven Handy und Social-Media-Nutzung bei Jugendlichen

Handykonsum und Magersucht: Wie hängen sie zusammen?

Die Nutzung von Mobiltelefonen und sozialen Medien unter Jugendlichen hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Laut dem Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest verbringen 16- bis 17-jährige Jugendliche täglich durchschnittlich mehr als vier Stunden mit ihren Handys, während 14- bis 15-Jährige fast dreieinhalb Stunden damit verbringen. Obwohl die Anzahl von Kindern und Jugendlichen, die wegen süchtigem Missbrauch von sozialen Medien behandelt werden, nicht signifikant angestiegen ist, nutzen bis zu 10 Prozent der Jugendlichen Soziale Netzwerke exzessiv.

Es wurde festgestellt, dass die exzessive Nutzung von sozialen Medien oft mit anderen psychischen Störungen einhergeht, was den Krankheitsverlauf negativ beeinflussen kann. Insbesondere die Anzahl von Jugendlichen mit Magersucht hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen, was sich auch in den Aufnahmezahlen im LKH Rankweil widerspiegelt. Der Konsum von Apps, die sich auf Körper, Schönheit, Schlankheit oder Untergewicht konzentrieren, hat in einigen Fällen zu einer Verschlechterung des Krankheitsverlaufs geführt. Es wurde jedoch auch beobachtet, dass das Vermeiden solcher sozialen Kanäle den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen kann.

Experten betonen die Bedeutung der Elternbildung und die Notwendigkeit, Eltern über die negativen Auswirkungen einer übermäßigen Mediennutzung zu informieren. Eine angemessene Aufklärung kann dazu beitragen, die negativen Konsequenzen zu minimieren. Im Zusammenhang mit psychischen Problemen bei Jugendlichen wird die intensive Handynutzung oft als Symptom gesehen. Die Coronavirus-Pandemie und ihre sozialen Auswirkungen haben möglicherweise zu einem Anstieg der Handynutzung geführt, da viele Jugendliche einen Rückzugsort in digitalen Medien gefunden haben.

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Laut Fabienne Lunardi von der Werkstatt für Suchtprävention (SUPRO) war nach dem Ende der Corona-Pandemie ein Rückgang der Handynutzung zu verzeichnen, da sich die Tagesstruktur der Jugendlichen normalisierte. Die intensive Handynutzung kann ein Anzeichen für psychische Belastungen sein und deutet oft auf Probleme innerhalb der Familie oder des sozialen Umfelds hin. Es ist wichtig, alternative Angebote zu schaffen, um Jugendliche von einem übermäßigen Medienkonsum abzulenken und mögliche psychische Probleme frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

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