Bregenz

Utopische Bauvisionen am Bodensee: Gescheiterte Träume und Pläne

Traumhafte Utopien wie eine gigantische Brücke über den Bodensee oder ein schwimmendes Konzerthaus bei Konstanz - alles gescheitert! Erlebe die verrücktesten Architekturideen im Museum Rosenegg!

Am Ufer des Bodensees sprießen die Ideen, doch viele davon bleiben unerfüllt und enden in der Schublade. Im Museum Rosenegg in Kreuzlingen, Schweiz, sind einige dieser vergessenen Bauprojekte aus den letzten Jahrzehnten ausgestellt. Die Präsentation zeigt faszinierende Entwürfe, die nie umgesetzt wurden, darunter ein schwebendes Konzerthaus, Autobahnpläne und sogar ein Straßentunnel durch den Bodensee.

Insbesondere die Vorstellung einer Brücke zwischen Konstanz und Meersburg erregte in den 1960er Jahren großes Aufsehen. Die Autobrücke hätte mit einer Länge von etwa 3,6 Kilometern eine beeindruckende Verbindung über das Wasser geboten. Josef Hund, ein FDP-Stadtrat, war maßgeblich an der Planung beteiligt. Mit einem geschätzten Kostenrahmen von bis zu 600 Millionen D-Mark wurde das Projekt jedoch nie realisiert, trotz intensiver Debatten und Planungen.

Gescheiterte Tunnel- und Autobahnprojekte

Ein weiteres ambitioniertes Vorhaben war der geplante Bodensee-Tunnel, der in den 1960er- und 1970er-Jahren diskutiert wurde. Dieser Tunnel sollte etwa 45 Meter unter Wasser verlaufen und zwischen Unteruhldingen und der Mainau angesiedelt sein. Doch die Planungen scheiterten an der Machbarkeit der Zufahrten, und der Konstanzer Gemeinderat legte das Projekt 1982 zu den Akten.

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In der gleichen Zeit gab es auch Überlegungen zur Schaffung einer Autobahnverbindung zwischen Stuttgart und Konstanz. Ein Teilstück wurde zwar gebaut, die Autobahnbrücke über den Konstanzer Seerhein kürte sich selbst zum „So da“-Brücke, da sie monatelang ohne Anbindung dastand. Auch für das Bregenzer Seeufer waren Autobahnpläne im Gespräch, die jedoch an einem Bürgerentscheid von 1960 scheiterten, bei dem 90 Prozent gegen die Trasse stimmten. Später wurde stattdessen der Pfändertunnel gebaut.

Kreative Ideen aus der Vergangenheit

Der Bodensee war immer wieder Schauplatz für innovative, aber letztendlich nicht verwirklichte Bauprojekte. So wollte ein Architekt um 2004 eine moderne Pfahlbausiedlung namens „Goldene Schale“ errichten, die Platz für Geschäfte und Wohnungen bieten sollte. Die Pläne scheiterten jedoch in Bregenz und auch in Konstanz. Ein ähnliches Schicksal erlitten die Überlegungen für ein Konzerthaus im Bodensee, das konzipiert war, um für 2.500 Gäste Platz zu bieten – inklusive Wassertransport zu den Landungsstellen.

Nicht zuletzt scheiterte auch die Idee einer Seilbahn, die vom Stadtrand über die Universität bis in die Innenstadt von Konstanz führen sollte. Diese Vision wurde 2013 von Oberbürgermeister Uli Burchardt ins Gespräch gebracht, fand jedoch aufgrund mangelnder Wirtschaftlichkeit keinen Anklang. Selbst die Vorstellung, den Bodensee über den Rhein mit der Nordsee zu verbinden, wurde 1974 vom Kanton Thurgau vorgeschlagen, konnte aber in einem Volksentscheid nicht überzeugen und wurde abgelehnt.

Die Ausstellung im Museum Rosenegg erinnert nicht nur an gescheiterte Pläne, sondern auch an die Ambitionen, die diese Ideen einst auslösten. Trotz der schönen Träume und spannenden Visionen bleibt der Bodensee eine Region, in der die Realität oft hinter den Vorstellungen zurückbleibt.Mehr Details dazu bietet der Artikel auf vorarlberg.orf.at.


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Quelle
vorarlberg.orf.at

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