
Tal Shoham, dessen Onkel ein Holocaust-Überlebender aus Österreich war, erlebte am 7. Oktober 2023, einen Albtraum, als er mit seiner Familie den Kibbuz Be'eri besuchte, der nur wenige Kilometer vom Gazastreifen entfernt liegt. Plötzlich wurde das friedliche Fest zur brutalen Realität, als Terroristen der Hamas seine Familie und ihn entführten. „Papa, werden wir sterben?“ fragte sein achtjähriger Sohn Naveh, während die Terroristen versuchten, in das Haus einzudringen. Shoham, der alles für den Schutz seiner Familie tat, musste sich bald der Übermacht ergeben, ohne zu wissen, dass die nächsten 505 Tage in Gefangenschaft der Hamas für ihn zur Hölle werden würden, wie Puls24 berichtet.
Doch das Grauen begann erst richtig. Tal Shoham wurde in den Kofferraum eines Autos gezwungen und nach Gaza gebracht. „Ich habe geschrien: Wo ist die IDF? Warum lässt man uns alleine?“, schildert Shoham die schockierenden Momente seiner gefühlten Hilflosigkeit. In Gaza angekommen, sah er sich mit Terroristen konfrontiert, die ihn dem Mob präsentierten und mit dem Tod drohten. „Ich gehe nicht auf die Knie, damit sie mich wie der IS köpfen können“, wehrte er sich gegen die Demütigung. In den folgenden Monaten musste er unter unmenschlichen Bedingungen leben, während er immer wieder von Versteck zu Versteck gebracht wurde, sogar gezwungen wurde, sich als Frau zu tarnen. „Zwei Monate lang gab es nur eine Pita am Tag zu essen“, erinnert sich Shoham an die schrecklichen Hungersnot und die ständige Dunkelheit, in der er gefangen gehalten wurde. Laut Kleine Zeitung verlor er fast 30 Kilogramm und ließ seine Hoffnung schwinden, je wieder seine Familie zu sehen.
Nach 50 Tagen erfuhr er, dass seine Frau Adi und die Kinder ebenfalls in Gefangenschaft waren, aber am Leben. Trotz der Grauen und der Torturen schaffte es Shoham, seine psychische Stärke zu bewahren. Der Höhepunkt kam am 22. Februar 2025, als er schließlich nach 505 Tagen in Freiheit zurückkehren durfte. Tragisch bleibt jedoch, dass von zwölf Familienmitgliedern in Kibbuz drei in der Gewalt von Hamas getötet wurden, darunter Shohams Schwiegervater. Diese Rückkehr an den Ort des Geschehens – nun ein gespenstischer Schatten seiner früheren Familie – zeichnet ein Bild des unermesslichen Verlustes und der Verwüstung. „Es ist schlimmer hierher zurückzukommen, als ich gedacht habe“, so Shoham, während er den Trümmern seines einst glücklichen Lebens gegenübersteht. Dennoch kann er seinen Kindern nun eine andere Botschaft übermitteln: „Wir sind am Leben und das hoffentlich noch sehr, sehr lange Zeit.“
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