Übergewicht: Neue Studien zeigen, wie OPs Krebsrisiko senken können!

Am 9. Juni 2025 beleuchtet die Kleine Zeitung, wie Übergewicht das Krebsrisiko beeinflusst und durch Gewichtsverlust gesenkt werden kann.
Am 9. Juni 2025 beleuchtet die Kleine Zeitung, wie Übergewicht das Krebsrisiko beeinflusst und durch Gewichtsverlust gesenkt werden kann. (Symbolbild/DNAT)

Wien, Österreich - Rund 50 Prozent der österreichischen Bevölkerung gelten als übergewichtig, wobei etwa 10 Prozent als stark übergewichtig oder adipös klassifiziert werden, was einem Body-Mass-Index (BMI) von 30 und mehr entspricht. Siegfried Knasmüller vom Zentrum für Krebsforschung der Meduni Wien beschreibt dieses Phänomen als „Adipositas-Pandemie“ und warnt, dass eine Umkehr des Trends nicht in Sicht sei. Übergewicht erhöht nachweislich das Risiko für verschiedene Krebserkrankungen, darunter Pankreas-, Leber-, Brust-, Uterus- und Dickdarmkrebs. Schätzungen zufolge sind etwa 40 Prozent aller Krebserkrankungen durch Lifestyle und Ernährung verursacht. Diese alarmierende Entwicklung erfordert dringend Maßnahmen zur Prävention.

Übergewicht führt zu chronischen Mikro-Entzündungen im Körper, die DNA-Schäden verursachen können. Studien an stark übergewichtigen Mäusen und Ratten zeigen, dass Übergewicht zu Veränderungen in der Erbsubstanz führt. Helga Stopper von der Universität Würzburg untersucht derweil, ob eine Gewichtsabnahme die erbgutschädigenden Effekte reduzieren kann. Eine spezifische Studie mit adipösen Menschen, deren BMI bei 51 lag, kommt zu dem Ergebnis, dass eine bariatrische Magenverkleinerung mit einer signifikanten Reduktion des Genomschadens einhergeht.

Die positive Wirkung von Gewichtsreduktion

Studien am Wiener AKH bestätigen diese Ergebnisse: Sechs bis zwölf Monate nach einer Magenoperation zeigten sich reduzierte Hinweise auf Genomschädigungen im Blut der Patienten. Nach solchen Eingriffen verlieren die Betroffenen in der Regel zwischen einem Viertel und einem Drittel ihres Körpergewichts. Diese Erkenntnisse könnten in Zukunft dazu beitragen, die Behandlungsmöglichkeiten für adipöse Patienten zu verbessern.

Die Auswirkungen neuer Abnehm-Medikamente auf die Erbgutschädigung und das Krebsrisiko bleiben jedoch unklar. Ernährungswissenschaftler empfehlen eine ballaststoffreiche und pflanzenreiche Kost als möglichen Weg, um Erbgutschäden entgegenzuwirken. Hierbei haben auch Organisationen wie die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) und der Krebsinformationsdienst wesentliche Informationen und Leitlinien bereitgestellt, um über die Risiken von Übergewicht und Adipositas aufzuklären.

Übergewicht als gesellschaftliches Problem

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erhebt regelmäßig Daten zur Häufigkeit von Adipositas in Europa und dokumentiert die steigenden Zahlen in Deutschland. Das Robert Koch-Institut (RKI) erfasst die Prävalenz von Übergewicht und Adipositas und untersucht die Zusammenhänge zu Lebensparametern wie Bewegung, Ernährungsverhalten und sozialem Status. Die Zunahme von Adipositas führt zu beträchtlichen Kosten für das Gesundheits- und Sozialsystem und stellt eine hohe Public-Health-Relevanz dar.

Angesichts dieser Entwicklungen muss eine verstärkte Aufklärung über die Gefahren von Übergewicht und die Bedeutung eines gesunden Lebensstils erfolgen. Sowohl individuelle Maßnahmen als auch gesellschaftliche Initiativen sind gefordert, um den Kampf gegen die Adipositas-Pandemie erfolgreich zu gestalten.

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Ort Wien, Österreich
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