Hochwasserschäden in Unterschützen: Aufräumarbeiten und Sorgen bleiben!

Ein Jahr nach der Hochwasserkatastrophe in Unterschützen, Burgenland: Schäden, Aufräumarbeiten und Forderungen nach verbessertem Schutz.
Ein Jahr nach der Hochwasserkatastrophe in Unterschützen, Burgenland: Schäden, Aufräumarbeiten und Forderungen nach verbessertem Schutz. (Symbolbild/DNAT)

Unterschützen, Burgenland, Österreich - Am 9. Juni 2022 erlebte die Gemeinde Unterschützen im Burgenland eine dramatische Hochwasserkatastrophe, als der Seraubach über die Ufer trat. Diese Flut war die schlimmste in der Region seit Generationen, wobei zahlreiche Häuser bis zu 1,5 Meter unter Wasser standen und Keller und Stallungen erheblich beschädigt wurden. Sofortige Aufräumarbeiten wurden von der Freiwilligen Feuerwehr, dem Katastrophenschutz des Landes Burgenland, der Gemeinde, dem Bundesheer und vielen engagierten Helfern des Roten Kreuzes durchgeführt. Dennoch bleiben die Spuren der Katastrophe ein Jahr später noch sichtbar, und die Aufräumarbeiten sind weiterhin im Gange, berichtet die Krone.

In der Folge des Hochwassers wurden vier Brücken im Ort komplett zerstört. Ortsvorsteher Christian Zetter hebt hervor, dass zwar Fortschritte erzielt wurden, aber auch anhaltende kleine Schäden bestehen. Obwohl die finanzielle Unterstützung nicht sofort zur Verfügung stand und bürokratische Hürden den Prozess verzögerten, verbesserte sich die finanzielle Situation der Betroffenen ab Oktober 2022. Im Burgenland werden 70% der entstandenen Schäden ersetzt, während es in anderen Bundesländern lediglich 30% sind.

Hochwasservorsorge und Versicherungsschutz

Die Katastrophe hat auch die Diskussion über den Versicherungsschutz neu entfacht. Viele Betroffene waren unzureichend abgesichert, da Versicherungen keine höheren Absicherungen anboten. Dies wird als ein erhebliches Problem angesehen, da historische Hochwasserereignisse in Unterschützen immer wieder auftreten, zuletzt 2018, und die Bevölkerung einen besseren Hochwasserschutz sowie langfristige Lösungen fordert.

Laut den Informationen des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe sind Hochwasserereignisse nicht selten, insbesondere in der Nähe größerer Gewässer, wo kleinere Hochwasserfälle regelmäßig und vor allem in der Schneeschmelze auftreten. Anwohner sollten daher aufmerksam auf Informationen von Gefahrenabwehrbehörden achten und den Anweisungen der Einsatzkräfte folgen und sich von gefährdeten Gebieten fernhalten.

Maßnahmen zur Verbesserung des Hochwasserschutzes

Zusätzlich zur sofortigen Hilfe vor Ort hat eine umfassende Analyse zur Hochwasservorsorge in der Raumordnung stattgefunden. Diese Untersuchung beleuchtet die Ausgestaltung von Landes- und Regionalplänen bezüglich Hochwasserschutz und Hochwasserrisikomanagement. Trotz bereits etablierter Schwerpunkte auf regionaler Ebene wurde ein Nachholbedarf bei der Umsetzung der Handlungsfelder auf Landesebene festgestellt, so das Umweltbundesamt.

Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass viele Kommunen regelmäßig Ausnahmeregelungen des Wasserhaushaltsgesetzes in Anspruch nehmen, um Bauverbote in Überschwemmungsgebieten zu umgehen. Dies führt zu einer unzureichenden Umsetzung der Eigenvorsorge, die in der Praxis kaum realisierbar ist. Experten empfehlen daher eine Intensivierung von Kooperations- und Abstimmungsprozessen, um die Hochwasservorsorge zu stärken und Solidaritätsgedanken zu fördern. Workshops zur Analyse und Diskussion dieser Themen haben bereits stattgefunden, mit dem Ziel, Empfehlungen zur Verbesserung der Hochwasservorsorge zu erarbeiten.

Die durch das Hochwasser verursachten Ängste und Sorgen der betroffenen Bevölkerung bleiben trotz der laufenden Aufräumarbeiten bestehen, was die Notwendigkeit für umfassende und langfristige Lösungen im Hochwassermanagement unterstreicht.

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Ort Unterschützen, Burgenland, Österreich
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