Trump kontrolliert Museen: Der Kulturkampf vor dem 250. Geburtstag!
Trump kontrolliert Museen: Der Kulturkampf vor dem 250. Geburtstag!
Vienna, Österreich - Die US-Regierung unter Präsident Donald Trump hat angekündigt, die Exhibitionen verschiedener Museen auf „spaltende oder parteiische“ Narrative zu überprüfen. Diese Maßnahme ist Teil einer umfassenden Strategie zur Vorbereitung auf den 250. Geburtstag der Vereinigten Staaten im kommenden Jahr. Museen werden dazu verpflichtet, Konzeptentwürfe, Ausstellungspläne sowie Kataloge und Programme aller aktuellen Ausstellungen vorzulegen, wobei die Frist für die Einreichung manchmal nur 30 Tage beträgt. Diese Vorgabe betrifft unter anderem bedeutende Einrichtungen der Smithsonian Institution, zu der 21 Museen und 14 Bildungs- sowie Forschungseinrichtungen gehören, die in Washington D.C. angesiedelt sind und freier Eintritt gewähren.
Der Schritt wird scharf kritisiert: Gegner werfen der Trump-Regierung vor, einen Kulturkampf zu führen und die künstlerische Freiheit einzuschränken. Dies geschieht vor dem Hintergrund, dass Trump bereits im Frühjahr per Dekret angeordnet hatte, dass Museumsausstellungen angepasst werden sollen, um eine positivere Darstellung der US-Geschichte zu fördern. Trump selbst hatte in diesem Zusammenhang behauptet, in den letzten zehn Jahren habe es Versuche gegeben, die Geschichte der USA umzuschreiben und zu diskreditieren.
Kritik an der Umsetzung
Das Präsidialbüro zielt darauf ab, negative Aspekte der US-Geschichte, wie Rassismus und Sexismus, aus den Präsentationen zu entfernen. Trump und sein Team kritisieren insbesondere die Vorgängerregierung unter Joe Biden für eine ideologisch verzerrte und negative Geschichtsdarstellung. Währenddessen wird Vizepräsident JD Vance mit der Aufgabe betraut, „Wahrheit und Vernunft in der amerikanischen Geschichte“ wiederherzustellen. Dies geschieht in der Hoffnung, einen stärkeren Nationalstolz zu fördern und den Fokus auf gemeinsame amerikanische Werte zu legen.
Betroffene Museen, die in die Überprüfung einbezogen werden, sind unter anderem das National Museum of American History, das National Museum of Natural History und das National Museum of African American History and Culture. Kritiker wie große Historiker und Kulturvermittler warnen jedoch, dass diese Maßnahmen das Risiko einer politischen Einflussnahme auf die Unabhängigkeit der Museen erhöhen.
Trumps Vision für die Smithsonian Institution
Besonders im Fokus steht die Smithsonian Institution, die laut Trump spaltende Ideologien verbreite und die Darstellung westlicher Werte als schädlich halte. Anhand konkreter Beispiele, wie der Ausstellung „The Shape of Power: Stories of Race and American Sculpture“ im Smithsonian American Art Museum, wird deutlich, dass die neuen Richtlinien weitreichende Auswirkungen auf die museale Praxis haben könnten. Der Präsident hat zudem angekündigt, dass künftig kein Geld mehr für Ausstellungen ausgegeben wird, die gemeinsame amerikanische Werte herabsetzen.
Die Smithsonian Institution erhält etwa 62 Prozent ihrer Finanzierung über den Kongress, während der Rest aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen stammt. Eine Sprecherin der Institution lehnte es ab, eine Stellungnahme zu Trumps Dekret abzugeben, und ließ offen, wie die Organisation auf diese politischen Veränderungen reagieren wird. Die Debatte über diesen kulturpolitischen Einflussnahme-Versuch steht somit noch am Anfang und wird mit Spannung beobachtet werden.
Weitere Informationen finden Sie auch bei Vienna.at, Tagesschau und Spiegel.
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Ort | Vienna, Österreich |
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