Trump genehmigt Angriffspläne gegen Iran – Was steckt dahinter?
Trump genehmigt Angriffspläne gegen Iran – Was steckt dahinter?
Teheran, Iran - US-Präsident Donald Trump hat nach Berichten des Wall Street Journal Angriffspläne gegen den Iran bewilligt, jedoch bisher noch den Befehl zur Umsetzung dieser Strategie erteilt. Trump machte seine Entscheidung am Dienstagabend bekannt, nachdem er mit hochrangigen Beratern gesprochen hatte. Er möchte abwarten, ob die iranische Regierung bereit ist, ihr umstrittenes Atomprogramm aufzugeben.
Die Situation wird in den kommenden Tagen entscheidend sein, da am Freitag ein Treffen von Außenministern europäischer Länder mit iranischen Vertretern ansteht, um neue Verhandlungen über das iranische Atomprogramm einzuleiten. In Genf werden zunächst die Außenminister Deutschlands, Frankreichs und Großbritanniens sowie die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas zusammentreffen, gefolgt von einem gemeinsamen Gespräch mit dem iranischen Außenminister. Der deutsche Außenminister Johann Wadephul äußerte in der ARD-Sendung „Maischberger“, dass der Iran jetzt zu Verhandlungen bereit sein müsse.
Die US-Politik gegenüber dem Iran
Die US-Regierung hat dem Iran in der Vergangenheit den Bau von Atomkraftwerken angeboten, ein Vorschlag, der über Trumps Sondergesandten Steve Witkoff über Oman nach Teheran vermittelt wurde. Ziel ist ein Konsortium mit Golfstaaten, das den Iran in den zivilen Energiesektor einbeziehen soll. Dennoch bleibt der Iran in der Lage, Uran für zivile Zwecke anzureichern, was jedoch besorgniserregend nahe an militärischer Nutzung ist. Schätzungen legen nahe, dass der Iran theoretisch bis zu zehn Atombomben bauen könnte, falls er seine Anreicherungsaktivitäten nicht stoppt.
Insbesondere Israel sieht in einem solchen Abkommen eine Bedrohung für die nationale Sicherheit und fordert militärische Maßnahmen gegen die iranische Urananreicherung. Premier Benjamin Netanjahu äußerte, dass er diplomatische Lösungen nur dann unterstütze, wenn der Iran Uran abbaut und aus dem Land bringt. Die Spannungen zwischen den USA und dem Iran nehmen entsprechend zu, besonders seit dem einseitigen Rückzug der USA aus dem Atomabkommen von 2015 unter Trump.
Hintergrund des Konflikts
Der Konflikt um das iranische Atomprogramm hat seine Wurzeln in den 1960er-Jahren, als der Iran unter dem Schah mit Unterstützung der USA sein Atomprogramm begann. Der Iran erhielt damals zwei Forschungsreaktoren im Rahmen des US-Programms „Atom für den Frieden“. Jedoch verschlechterten sich die Beziehungen nach der Islamischen Revolution 1979 dramatisch, was schließlich zur Besetzung der US-Botschaft in Teheran führte. Einseitige Maßnahmen, wie die Sanktionen der USA, prägten die folgenden Jahrzehnte.
Nachdem Geheimdienste 2002 die geheime Anreicherungsanlage in Natans aufdeckten, begannen die diplomatischen Verhandlungen im Jahr 2003. Allerdings blieb der Konflikt ungelöst, insbesondere als Mahmud Ahmadinedschad 2005 die Urananreicherung wieder aufnahm. Im Jahr 2010 attackierte Israel die iranischen Anlagen durch einen Cyberangriff. Der Rückzug der USA aus dem Abkommen 2018 führte zu einer erneuten Intensivierung des iranischen Atomprogramms, das bis 2021 Uran auf 60 Prozent anreicherte.
Die Entwicklungen sind besorgniserregend, da sowohl der Iran als auch Israel in den letzten Tagen militärische Auseinandersetzungen führten. Israel griff gezielt iranische Militärstrukturen und Atomziele an, was die Frage nach den Auswirkungen auf das iranische Atomprogramm aufwirft. Experten warnen, dass die Verhandlungen und die geopolitische Situation in dieser Region weiterhin angespannt bleiben.
Details | |
---|---|
Ort | Teheran, Iran |
Quellen |
Kommentare (0)