
In einer dramatischen Wendung der Ereignisse wurde der afghanische Minister für Flüchtlinge, Khalil Haqqani, bei einer Explosion im Ministerium in Kabul getötet. Laut Berichten von CBS News kamen bei diesem Anschlag am Mittwoch auch mindestens vier seiner Mitarbeiter ums Leben. Die Taliban bestätigten den tödlichen Vorfall und machten den ISIS-Zweig im Land verantwortlich. Haqqani, ein prominentes Mitglied des umstrittenen Haqqani-Netzwerks, galt als Schlüsselperson im Taliban-Regime und war mit dem Anführer des Netzes, Sirajuddin Haqqani, verwandt. Die USA hatten eine Belohnung von 5 Millionen Dollar für Informationen über ihn ausgesetzt, während sein Neffe, Sirajuddin, ein Kopfgeld von 10 Millionen Dollar nannte.
Der mutmaßliche Selbstmordattentäter, der als Besucher verkleidet war, soll Haqqani angegriffen haben, als dieser sein Büro verlässt, um zu beten. Diese Methode zeigt die gezielte Vorgehensweise, mit der ISIS-K die Taliban angreift, um deren Autorität zu untergraben. Diese Gewalt ist nicht neu; seit der Machtübernahme der Taliban im August 2021 sind die meisten Anschläge auf sie von der Islamistengruppe organisiert worden, die auch für zahlreiche Todesfälle unter Zivilisten verantwortlich ist. Neben Khalil Haqqani ist sein verstorbener Bruder Jalaluddin Haqqani bekannt als Gründer des Haqqani-Netzwerks, das für einige der brutalsten Angriffe in den letzten zwei Jahrzehnten verantwortlich war.
IS-Angriff oder interne Rivalität?
Die Taliban haben in der Vergangenheit immer wieder solche Angriffe erlebt, doch der Verlust eines so hochrangigen Ministers wie Haqqani stellt einen erheblichen Rückschlag für die Bewegung dar. Laut den Berichten von der Kleine Zeitung ist die Verantwortlichkeit für den Angriff bislang unklar, jedoch deutet alles auf eine sich zuspitzende Rivalität zwischen Taliban und dem IS hin. Haqqanis Tod ist ein alarmierendes Zeichen für die Instabilität in Afghanistan und die zunehmende Bedrohung durch Terroranschläge.
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