Das Projekt „ORADOUR. Memories of Memories“ hat beim diesjährigen Tiroler Museumspreis die Auszeichnung erhalten und wird damit für seinen bedeutenden Beitrag zur Erinnerungsarbeit gewürdigt. Dieser prestigeträchtige Preis, der mit einer Summe von 6.000 Euro dotiert ist, zeigt, wie wichtig solche Projekte für die kulturelle Landschaft Tirols sind. Zusätzlich wird ein Anerkennungspreis in Höhe von 2.500 Euro an den Kutschen- und Heimatmuseumsverein Osttirol vergeben, der ein Schlitten- und Kutschenmuseum in Obertilliach betreibt.
Der Tiroler Museumspreis wird jährlich auf Vorschlag des Kulturbeirats für Denkmalpflege und Museumswesen verliehen. Das Projekt „ORADOUR. Memories of Memories“ wurde vom Museum der Völker in Kooperation mit verschiedenen Institutionen umgesetzt. Die feierliche Preisverleihung ist für den 30. Januar 2025 im Museum der Völker in Schwaz geplant. Der Landeshauptmann und Kulturreferent Anton Mattle betonte die wichtige Rolle von Museen als Orte des Wissens und des kulturellen Erbes.
Innovative Auseinandersetzung mit der Geschichte
Das Projekt selbst behandelt die dunkle Geschichte der Messerschmitthalle im Wilhelm-Erb-Stollen bei Schwaz, wo im Jahr 1944 Zwangsarbeiter für die Luftwaffenproduktion eingesetzt wurden. Die Jury hob hervor, dass das Projekt auf innovative Weise Zeitgeschichte mit Kunst, Partizipation und Erinnerungsarbeit verknüpft. Zusätzlich zu mehreren Ausstellungsprojekten und Konzerten in Innsbruck und Schwaz wurde ein umfangreiches Bildungsprogramm für Schüler entwickelt. Die Themen und Orte, die behandelt wurden, wie „Oradour“ und verschiedene Zwangsarbeiterlager, bieten einen kritischen Kontext zu aktuellen gesellschaftlichen Themen wie Ausgrenzung und Unrecht.
Im Rahmen des Projekts sind zudem mehrere Publikationen entstanden, die die Auseinandersetzung mit Geschichte und Erinnerung unterstützen. Ein dauerhafter Erinnerungsort wird eingerichtet, um das Gedächtnis an diese dunklen Zeiten lebendig zu halten und um zukünftige Generationen zu sensibilisieren.
Anerkennung für Kinomuseum in Sillian
Der zusätzliche Anerkennungspreis für den Kutschen- und Heimatmuseumsverein Osttirol ist eine schöne Anerkennung für die Renovierung des alten Kinos in Sillian, das im Jahr 2024 neu eröffnet wurde. Dieses Kinomuseum wurde liebevoll wiederhergestellt und steht nun allen Interessierten offen. Der Vereinsobmann Gernot Vinatzer und sein Team wurden von Landeshauptmann Mattle für ihre engagierte Arbeit gratuliert, die zur Erhaltung der regionalen Kultur beiträgt.
Das alles verdeutlicht, wie lebendig die Tiroler Kulturlandschaft ist und wie wichtig es ist, Geschichte nicht nur zu bewahren, sondern auch aktiv zur Diskussion zu stellen. Solche Auszeichnungen sind nicht nur ein Ansporn für die Akteure im Museumssektor, sondern auch ein Zeichen für die Gesellschaft, dass wir aus der Vergangenheit lernen müssen. Weitere Informationen zu diesen spannenden Entwicklungen gibt es auf www.meinbezirk.at.
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