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Kirche im Wandel: Dekan Neuner über Herausforderungen und neue Wege

Die Kirche in Breitenwang steht unter Druck: Dekan Neuner fordert Veränderungen beim Zölibat und Frauen im Priesteramt, während die Gläubigen abwandern!

In der Region Breitenwang steht die katholische Kirche vor bedeutenden Herausforderungen, die die Glaubensgemeinschaft betreffen. Dekan Franz Neuner, seit 2003 in dieser Funktion, beobachtet aufmerksam die Entwicklungen und Veränderungen in der Kirche und hat sich kürzlich für eine weitere Amtszeit zur Verfügung gestellt.

Neuner bemerkt, dass die gegenwärtigen Zeiten alles andere als einfach sind. Die Schwierigkeiten betreffen nicht nur lokal, sondern auch global die religiöse Gemeinschaft. In seinem Ausblick erklärt Neuner, dass sowohl neue Impulse als auch ein Umdenken in bestehenden Strukturen dringend notwendig sind, insbesondere beim Thema Frauen im Priesteramt und den Zölibatsregelungen. "Das braucht es unbedingt!", sagt er und betont, dass auch viele Mitglieder der Kirche in diesen Fragen enttäuscht sind.

Herausforderungen und Veränderungen

Die spürbaren Auswirkungen der letzten Jahre sind klar: Immer mehr Menschen wenden sich von der Kirche ab. Trotz dieser Besorgnis zeigt sich Neuner optimistisch, dass es neue Wege und Impulse gibt, um das kirchliche Leben zu revitalisieren. Besonders die fünf Seelsorgeräume im Dekanat wirken eigenständig und haben sich als bedeutende Einheiten etabliert.

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Aktuell sind im Dekanat 13 Priester aktiv, darunter der Dekan selbst. Diese setzen sich in unterschiedlichen Funktionen, wie unter anderem als Pfarrer oder Vikare, für ihre Gemeinden ein. Unterstützt werden sie von 29 engagierten Mitarbeitern in der Seelsorge und der Caritas. Auch zahlreiche Gläubige gestalten das Gemeindeleben mit, etwa in den Pfarrgemeinderäten.

Neuner hebt hervor, dass sich die Arbeit der Priester in den vergangenen Jahren stark verändert hat. Dennoch fühlt er sich weniger von den internen Herausforderungen besorgt als von den sozialen Veränderungen in unserer Gesellschaft. Die Tendenzen zur Abschottung und Ausgrenzung sind für ihn besonders bedenklich, da er verschiedene Ansätze sieht, die zur Gemeinschaft führen sollten. "Es kann nur miteinander funktionieren, gesellschaftlich und kirchlich!" erklärt er eindringlich.

Kreativität als Schlüssel zum Erfolg

Um den Herausforderungen zu begegnen, setzt Neuner auf kreative Lösungen und hofft auf die Unterstützung seiner Mitstreiter. "Die Geschichte lehrt uns, dass die Kirche viele Höhen und Tiefen durchlebt hat. Wir sind da, und wir sind alles andere als ein 'kleines Häuflein'", gibt er zuversichtlich zu bedenken.

Ein wichtiger Aspekt, den er hervorhebt, sind die fünf Seelsorgeräume im Dekanat Breitenwang, die ihn ermutigen. Diese umfassen verschiedene geografische Regionen und arbeiten weitgehend unabhängig, was ihnen eine gewisse Flexibilität bei der Ansprache ihrer Gemeinden gibt.

Interessante Hintergrundinformationen zum Dekanat Breitenwang zeigen, dass von etwa 34.000 Einwohnern rund 22.000 der katholischen Kirche angehören. Diese Zahl ist jedoch rückläufig, mit jährlich etwa 150 Kirchenaustritten. Gleichzeitig bleibt die Taufe ein zentraler Aspekt des kirchlichen Lebens, da viele Eltern trotz ihrer eigenen Glaubenszugehörigkeit nicht auf die Taufe ihrer Neugeborenen verzichten.

Durch die vielfältige Zusammensetzung der Priester im Dekanat – darunter auch solche aus Indien, Polen und Kenia – wird ein reicher interkultureller Austausch gefördert, der die Gemeinschaft weiter stärken kann. Neuners Ziel bleibt es, auch weiterhin für ein Miteinander zu kämpfen und die Kirche als lebendigen Ort der Begegnung zu fördern.


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Quelle
meinbezirk.at

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