Im Tiroler Skigebiet Hochstein steht die Wintersaison vor einer unerwarteten Herausforderung. Die Region, die normalerweise mit Schnee und Winterfreuden gefüllt ist, sieht sich in diesem Jahr einer massiven Stornowelle gegenüber. Grund für diese Entwicklungen ist die plötzliche Schließung des Skigebiets, was bei den ansässigen Gastronomie- und Hotelbetrieben zu Besorgnis und Enttäuschung führt.
Die Schließung des Skigebiets ist auf den veralteten Doppelsessellift zurückzuführen. Laut Informationen vom ORF ist es nicht möglich, die notwendigen Teile rechtzeitig zu beschaffen, sodass die Verantwortlichen der Lienzer Bergbahnen beschlossen haben, den Betrieb einzustellen. „Die Sesselklemmen müssen ausgetauscht werden und können in diesem Jahr nicht mehr geliefert werden“, erklärte Aufsichtsratsvorsitzender Franz Theurl. Zudem sind bereits 24 fix geklemmte Sessel entfernt worden, sodass eine sichere Nutzung des Liftes nicht mehr gewährleistet ist.
Die Auswirkungen auf lokale Betriebe
Diese Entscheidung hat ernste Konsequenzen für die lokalen Gastronomen und Hoteliers. Hotelier Reinhold Tiefenbacher vom Hotel Moosalm äußerte seine Sorgen: „Für uns ist das eine große Katastrophe, und bei uns schaut es so aus, dass 80 Prozent der Hotelgäste bereits storniert haben“, was die wirtschaftliche Lage stark belastet. In Anbetracht der enormen Abhängigkeit vom Wintertourismus ist diese Stornowelle für viele Betriebe eine existenzielle Bedrohung.
Während einige Hotelier-Kollegen in der Region ähnliche Bedenken äußern, scheint Peter Csonka, Inhaber des Hotels Schlossberghof, etwas gelassener. „Ich werde das überleben, weil ich im Talboden bin“, sagte er und plant dennoch eine vorübergehende Schließung seines Restaurants in den Monaten Januar und Februar, da die Wintermonate für ihn voraussichtlich nicht lohnenswert sein werden.
Die Schockwelle geht jedoch über das Gastgewerbe hinaus. Christoph Stotter, der Leiter der Skischule Schlossberg, beschreibt die Situation als katastrophal. Mit den Investitionen in Ausrüstungen zur Präparierung des Rodelwegs sieht er sich nun konfrontiert: „Sie haben mir mit einem Schlag die Existenz genommen.“
Die Lienzer Bergbahnen haben diese Entscheidung in einem wirtschaftlichen Kontext getroffen, da das Unternehmen seit Jahren mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen hat. „Ich laufe jetzt schon fünf Jahre, um die Bergbahnen zu sanieren. Wir haben das Geld für den Winterbetrieb am Hochstein nicht“, erklärte Franz Theurl und wies auf die hohe finanzielle Belastung hin.
Obwohl die kommende Saison für Hochstein abgesagt ist, gibt es dennoch Hoffnung: Das benachbarte Skigebiet Zettersfeld wird geöffnet sein, nachdem dort eine Einseilumlaufbahn saniert wurde. Die Wintersportenthusiasten können somit die umliegenden Gebiete nutzen, während Hochstein vor einer ungewissen Zukunft steht.
Die aktuellen Entwicklungen können als Weckruf für viele Geschäftsinhaber und die lokale Gemeinschaft wirken. Die Abhängigkeit vom Wintertourismus ist klar, und die wirtschaftliche Unsicherheit wird immer spürbarer. Weitere Informationen zu diesen Wahlen und was als Nächstes in der Region zu erwarten ist, finden sich auf www.allgaeuer-zeitung.de.