Im Rahmen der traditionell festlichen Adventszeit verwandelte sich die Liebburg in Lienz in einen kreativen Raum für Chancengleichheit. Hinter dem zehnten Adventfenster verbarg sich ein Bild, das während des Kunstwettbewerbs der Kampagne #machkeinenUnterschied entstand. Diese Initiative wurde ins Leben gerufen, um die Ideen und Visionen junger Menschen zu einem gesellschaftlich wichtigen Thema sichtbar zu machen. 16 Schüler:innen des BORG Lienz nahmen an dem Wettbewerb teil und zeigten ihre beeindruckenden Werke. Die Bevölkerung hatte die Möglichkeit, ihre Stimmen für das Lieblingsgemälde abzugeben, was zu einer lebhaften Diskussion und Reflexion über Chancengleichheit führte. Das Siegerwerk, ausgewählt für die Präsentation im Adventskalender, stammt von Angerer und thematisiert den Wandel von der Raupe zum Schmetterling als Symbol für persönliche Entfaltung unabhängig von Herkunft, Geschlecht oder sexueller Orientierung, wie dolomitenstadt.at berichtet.
Die traurige Geschichte der „Restitution“
Parallel zu diesem kreativen Ausdruck werden in Schloss Bruck die Schatten der Vergangenheit beleuchtet. In einem Vortrag wird das Schicksal von 29 Kunstwerken untersucht, deren Herkunft ungeklärt ist. Besonders im Fokus steht der „Totentanz 1809“ von Albin Egger-Lienz, der während der NS-Zeit den jüdischen Besitzern entzogen und nach Lienz gebracht wurde. Die Erben des Gemäldes forderten 2005 die Rückgabe ein, was der Lienzer Gemeinderat einstimmig beschloss. Das Bild wurde schließlich für über 900.000 Euro versteigert und befindet sich nun in privatem Besitz eines Unternehmers mit Osttiroler Wurzeln. Wie tt.com darlegt, sind solche Rückgaben nicht nur Ausnahmefälle: Historiker Martin Kofler beschreibt, wie die Restitution von „arisierter“ Kunst nach 1954 ins Stocken geriet und erst mit dem Kunstrückgabegesetz 1998 wieder an Fahrt gewann. Neben dem „Totentanz“ wurden bislang drei weitere Werke restituiert, während bei 29 Bildern die Herkunft unklar bleibt – ein Prozess, der mit der Zeit immer schwieriger wird. Kofler betont, dass es häufig an Unterlagen fehlt und dass die Komplexität der Situation nur durch umfassende Provenienzforschung aufgelöst werden kann.
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