In den österreichischen Alpen gibt es zur Erklärung eine bittere Nachricht: Der Skibetrieb am Hochstein in Lienz bleibt in der Wintersaison 2024/25 komplett geschlossen. Diese Entscheidung verursacht große Erschütterungen in der Region, die noch vor wenigen Jahren Gastgeber eines Ski-Weltcups war. Statt Pistenrausch und Wintersport müssen sich Einheimische und Urlauber auf eine enttäuschende Wintersaison einstellen, die für viele als wahre Katastrophe wahrgenommen wird.
Eine wesentliche Ursache für die Schließung sind Verzögerungen bei den dringend notwendigen Wartungsarbeiten im Skigebiet. Der Betreiber, die Lienzer Bergbahnen AG, muss Sesselklemmen am Doppellift ersetzen, doch die benötigten Ersatzteile lassen auf sich warten und sollen erst im März 2025 verfügbar sein. „Somit findet in der Wintersaison 2024/25 kein Skibetrieb am Hochstein statt“, so die klare Ansage der Bergbahnen. Auch die anderen Lifte, einschließlich die Kombibahn mit Sechser-Sessel und Achter-Gondel, stehen still. Das gesamte Skigebiet mit seinen zwölf Pistenkilometern bleibt damit von der Winterfreude ausgeschlossen.
Ängste in der Hotellerie
Die Folgen dieser Schließung sind verheerend für die Tourismusbranche der Region. Reinhold Tiefenbacher, Hotelier vom Moosalm, berichtet, dass 80 Prozent der Hotelgäste bereits storniert haben. „Das ist eine große Katastrophe für uns“, äußert er seine Besorgnis über die Lage. Ähnlich besorgt zeigt sich Margit Stotter, Chefin des Gribelehofs, die von „einer harten Keule, die wir drüber gezogen bekommen haben“ spricht. Die Vorfreude auf die Wintersaison ist in der Branche stark getrübt.
Informiert wurden die Hotels und Restaurants allerdings erst Ende September über die Situation – für viele Betriebe kam die Nachricht viel zu spät. Christoph Stotter von der Skischule Schlossberg ist frustriert: „Sie haben mir mit einem Schlag die Existenz genommen.“ Er musste bereits in teure Ausstattungen investieren, um seinen Gästen ein ansprechendes Erlebnis zu bieten, doch nun bleibt alles ungenutzt.
Für die Gastronomie ist es umso heftiger: Die Sternalm hat am 29. September für immer geschlossen. Christian Schiessl und Heidi Bender mussten im Vorjahr schon 40.000 Euro Verluste hinnehmen, da die Skilifte damals nicht wie geplant eröffnet wurden – trotz einer Investition von 100.000 Euro in Renovierungen. „Niemals wären wir auf die Idee gekommen, dass die Seilbahn im Winter nicht fahren würde“, erklärt Schiessl. Die Auswirkungen dieses Stillstands sind dramatisch.
Entscheidung und wirtschaftliche Hintergründe
Die Lienzer Bergbahnen AG fällte ihre Entscheidung über den Hochstein in einer einstimmigen Abstimmung. Aufsichtsratschef Franz Theurl erläutert, dass der Risikoaspekt aus betriebswirtschaftlicher Sicht entscheidend war. „Der Schlossberg ist natürlich im Sommer unsere Cash-Show und im Winter ist es Zetterfeld. Wenn man das aus unternehmerischer Sicht betrachtet, dann ist die Entscheidung eine logische. Und wenn aus der öffentlichen Hand kein Geld kommt, um diese Abgänge zu bedecken, dann können wir den Betrieb nicht so in der Form fortführen.“
Für den Hochstein, der in den letzten Jahren stets mit finanziellen Herausforderungen zu kämpfen hatte, ist dies ein weiterer Rückschlag. Viele Skigebiete in Österreich kämpfen um ihre Existenz, und die Lage am Hochstein könnte dabei als Beispiel für die Herausforderungen dienen, die die Branche durch die steigenden Betriebskosten und rückläufigen Gästeströme erlebt. Die Wintermonate stehen vor der Tür, doch in Lienz wird dieses Jahr die Piste leer bleiben. Informationen über die Situation gibt es auf Seiten wie www.ruhr24.de.