Kufstein

Kufsteiner Gemeinderat: Streit um Jagd im Kaisertal eskaliert

Kufstein bleibt beim wilden Spiel: Der Gemeinderat beschließt knapper Mehrheit, die Jagd im Kaisertal künftig selbst zu bewirtschaften – ein hitziger Streit um Trinkwasser und Waldgesundheit entbricht!

Die Debatte über die Jagd im malerischen Kaisertal in Kufstein spitzt sich zu. Die Stadtverwaltung sieht sich mit einer wichtigen Entscheidung konfrontiert: Bleibt es beim bestehenden Pachtvertrag, der im März 2025 ausläuft, oder wird die Eigenbewirtschaftung der Jagd angestrebt? Diese Frage bewegt die Gemüter, seitdem die Entscheidung, die Jagd in der eigenen Hand zu halten, im Stadtrat eine Mehrheit fand.

Experten warnten vor den negativen Auswirkungen des Wildverbisses auf die Baumverjüngung im Kaisertal. Trotz einer Übererfüllung der Jagdabschussquote kann die Qualität der Wälder nicht gewährleistet werden. Umwelt- und Forstreferent Thimo Fiesel betont, dass die Verjüngungsdynamik, besonders bei der Tanne, stark leidet. Daten aus dem Zeitraum von 2020 bis 2023 belegen eine erhebliche Verschlechterung. Die Experten plädieren daher für sofortige Maßnahmen zum Schutz des Trinkwassers.

NEOS und VP verlangen Pachtangebot

In einer jüngsten Sitzung des Gemeinderats am 2. Oktober 2024 kam es zu hitzigen Diskussionen. Die NEOS und die Volkspartei (VP) forderten, den auslaufenden Pachtvertrag erneut auszuschreiben, um eine externe Vergabe der Jagdrechte zu ermöglichen. Ihrer Meinung nach führt die Entscheidung zur Eigenbewirtschaftung dazu, dass die Stadt nicht nur auf Pachteinnahmen von jährlich 80.000 Euro verzichtet, sondern auch die Kosten für einen Berufsjäger tragen muss.

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Diese Argumentation wurde von einigen Stadträten als „fragwürdig“ bezeichnet. Richard Salzburger von der Volkspartei und Birgit Obermüller von den NEOS kritisierten die bisherigen Aussagen zur Leistungsfähigkeit des derzeitigen Jagdpächters. Ihrer Ansicht zufolge wurden dessen Leistungen zu Unrecht in ein schlechtes Licht gerückt, was zu einerseits zu einem Ungleichgewicht in der Debatte führte. Salzburger verwies auf seine langjährige Erfahrung im Stadtrat und stellte klar, dass es bisher keine Kommunikationsprobleme mit dem Pächter gegeben habe.

Der Weg zur Eigenbewirtschaftung

Die Befürworter der Eigenbewirtschaftung, bestehend aus den Grünen und parteifreien Stadträten, stellen den Schutz von Trinkwasser und Wald als höchste Priorität dar. Bürgermeister Martin Krumschnabel betonte, dass es nötig sei, aus Expertise und Fakten zu handeln, um die alarmierende Situation im Wald anzugehen. Die Sichtweise, dass die Jagdverpachtung die einzige Lösung sei, wird von ihm und den Grünen in Frage gestellt. Es sei wichtig, dass die Verantwortung für die Bewirtschaftung und den Schutz der natürlichen Ressourcen bei der Stadt liege.

Ein Hauptinteresse ist die Sicherstellung der Trinkwasserqualität, die nach Ansicht der Befürworter der Eigenbewirtschaftung gefährdet ist. Sie argumentieren, dass Handlungsbedarf bestehen muss, um die Verjüngungsdynamik des Waldes zu verbessern und das Ökosystem zu schützen.

Bevor die Entscheidung fiel, stellte Fiesel klar, dass die Eigenjagd im Stadtgebiet am Stadtberg erfolgreich sei, da dort die Abschusszahlen um einiges höher seien als im Kaisertal. Dennoch sind die Herausforderungen, die sich aus der Eigenbewirtschaftung ergeben, groß.

Schlussendlich lehnten die Gemeinderäte den Antrag auf Pachtvergabe mit einem knappen Ergebnis von elf zu zehn Stimmen ab. Kufstein wird somit als nächster Schritt die Jagd im Kaisertal selbst verwalten und Jagdkarten ausgeben, um die Jagdaktivitäten zu regulieren und potenzielle Schäden im Wald zu minimieren. Diese Entwicklungen sind entscheidend für die zukünftige Landschaft und die natürlichen Ressourcen der Region.

Weitere Informationen und eine detaillierte Analyse über die damit verbundenen Aspekte sind in einem Artikel auf www.meinbezirk.at zu finden.

Quelle/Referenz
meinbezirk.at

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