Kufstein

Kitzbühel im Schatten der NS-Zeit: Ein aufschlussreicher Rückblick

"Entdecke in Sabine Pischeiders neuem Buch, wie das NS-Regime Kitzbühel und seine Bewohner zwischen 1920 und 1945 prägte – ein faszinierender Blick auf die dunkle Geschichte der Hahnenkammstadt!"

Ein neues Buch wirft einen tiefen Blick in die Geschichte von Kitzbühel zur Zeit des Nationalsozialismus. Das Werk mit dem Titel „Hakenkreuz am Hahnenkamm, Kitzbühel in der NS-Zeit“, geschrieben von Sabine Pitscheider und veröffentlicht im StudienVerlag, umfasst rund 740 Seiten. Pitscheider, die seit 2008 am Institut für Zeitgeschichte der Universität Innsbruck tätig ist, hat sich auf die österreichische Geschichte nach 1945 spezialisiert und beleuchtet hauptsächlich die regionale Geschichte Tirols.

In ihrem neuesten Buch fasst sie die politischen Umwälzungen und Entwicklungen der kleinen Stadt zusammen, die in den 1920er Jahren begann, als Kitzbühel rund 2.800 Einwohner zählte. Im Jahr 1938 fusionierte die Stadt mit der umliegenden Gemeinde Kitzbühel-Land. Im Mittelpunkt der politischen Auseinandersetzungen stand die großdeutsche Volkspartei, die mit Hans Hirnsberger einen Hotelier als Bürgermeister stellte und deren Einfluss von Antisemitismus geprägt war.

Die Entwicklung der NSDAP in Kitzbühel

Die frühen 1930er Jahre brachten die Nationalsozialisten in die Stadt. 1929 zählte die Ortsgruppe Kitzbühel der NSDAP nur acht Mitglieder. Im Vergleich dazu gab es in Innsbruck bereits 87 und in Kufstein 59. Am 10. September 1932 fand ein NS-Appell mit 42 Teilnehmern in Kitzbühel statt, was die zunehmende Bedeutung der Nationalsozialisten in der Region anzeigte. Am 15. und 16. Oktober 1938 plant die NSDAP eine großangelegte Kundgebung in Kitzbühel, bei der auch ihre Sturmtruppen aufmarschieren sollten. Die damalige Landesregierung ergriff Vorsichtsmaßnahmen, um einen massiven Zustrom aus Deutschland zu verhindern.

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In dieser Zeit zeigte das Kitzbühler Central-Kino den Propagandafilm „Triumph des Willens“ von Leni Riefenstahl, was die prominentere Rolle des Nationalsozialismus noch verstärkte. Am 8. Mai 1945 erlebten die Kitzbüheler die Ankunft amerikanischer Truppen und erinnerten sich an den Schock, als sie zum ersten Mal afroamerikanische Soldaten sahen. „Wir Kinder bestaunten die Jeeps und bettelten um Kaugummi,” erinnert sich Klaus Fuchs.

Pitscheider gelingt es, die bekanntesten Geschehnisse mit neuer Perspektive und Kontext in ihrem Werk zu verknüpfen, was in vielen Details und berührenden Geschichten zum Ausdruck kommt. Sie beschreibt, wie Kitzbühel sich in den 1930er Jahren zu einem Zentrum des alpinen Skisports entwickelte. Gleichzeitig war die Stadt ein politisches Pulverfass, in dem persönliche Rivalitäten und die Nachwirkungen der Wirtschaftskrise zu Verwerfungen im Gemeinderat führten.

Die „Angliederung“ Österreichs an das nationalsozialistische Deutschland wurde in der Stadt von vielen begrüßt, was zahlreiche Verfolgungen zur Folge hatte. Menschen, die anders dachten, wurden jahrelang verfolgt, während Besitz von Juden „arisierte“ wurde. Die Macht der katholischen Kirche wurde eingeschränkt, und Klosterbesitz wurde konfisziert. In dieser Zeit fanden sportliche Großveranstaltungen statt, während die NS-Diktatur das politische Leben beherrschte.

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Das Buch ist nicht nur ein wertvoller Beitrag zur Erinnerungskultur, sondern liefert auch wichtige Informationen, die über die Grenzen Kitzbühels hinaus von Bedeutung sind. Es wird von Stadtgemeinde Kitzbühel und dem Amt der Tiroler Landesregierung unterstützt und sollte in jedem Regal politisch interessierter Leser einen Platz finden. Mit Sabine Pitscheiders detaillierter Arbeit wird der vierte Band der Reihe „Studien zu Geschichte und Politik“ der Michael-Gaismair-Gesellschaft auch als Standardwerk angesehen.

Ein Blick auf das Buch

Das Werk umfasst 736 Seiten und ist für 34,90 Euro erhältlich. Es bietet eine umfassende Analyse der politischen Entwicklung Kitzbühels während des Nationalsozialismus und beleuchtet die komplexen Wechselwirkungen zwischen Politik, Gesellschaft und Wirtschaft. Pitscheiders prägnante Darstellungen und die eingehende Recherche machen das Buch zu einer wertvollen Ressource für alle, die sich für die Geschichte der Region interessieren.

Für weitere Informationen über das Buch und seinen Inhalt lohnt sich ein Blick in die Publikationen des StudienVerlags.

Quelle/Referenz
meinbezirk.at

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