Innsbruck hat am 25. Oktober seine Notschlafstelle wieder eröffnet. Die frisch renovierten Zimmer in der Einrichtung am Schusterbergweg standen zur Verfügung, nachdem das Ausweich-Zelt in der Richard-Berger-Straße nur kurze Zeit genutzt wurde. In der ersten Nacht fanden 67 Personen Schutz und Wärme in den renovierten Räumen. Andrea Cater-Sax von den Tiroler Soziale Diensten (TSD) schätzt, dass die Zahl der Nächtigungen aufgrund der kalten Nächte weiter steigen könnte.
Die Notschlafstelle verfügt nun über insgesamt 99 Schlafplätze. Im vergangenen Jahr wurden bereits 33.000 Übernachtungen registriert, was auf eine hohe Nachfrage hinweist. Cater-Sax betonte die Bedeutung dieser Einrichtung, insbesondere in schwierigen Zeiten.
Bettwanzenbekämpfung
Der Kampf gegen Bettwanzen ist ein zentrales Anliegen der TSD. Momentan sind noch drei Zimmer aufgrund von Wärmebehandlungen versiegelt, um die Schädlinge zu beseitigen. Bald könnten diese jedoch ebenfalls wieder nutzbar gemacht werden. Ein neuer Plan sieht zudem die Einrichtung einer Wärme-Schleuse vor, die es ermöglicht, die persönliche Kleidung der Gäste durch eine Wärmebehandlung von Wanzen zu befreien. Währenddessen können diese eine Dusche nehmen, was den Aufenthalt angenehmer gestaltet.
Bis die Duschräume vollständig funktionsfähig sind, werden Sanitärcontainer aufgestellt, um den Gästen genügend Möglichkeiten zur Körperpflege zu bieten. Die Sanierungen erweisen sich als aufwändiger als ursprünglich angenommen, aber die Toiletten im Gebäude sind einsatzbereit.
Aufstockung der Winternotschlafstelle
Zusätzlich zu dieser Einrichtung plant das Rote Kreuz die Wiedereröffnung der Winternotschlafstelle in der Richard-Berger-Straße am 1. November. Zur Vorbereitung auf die kommende Kältetage werden die Betten von 20 auf 25 erhöht. Diese zusätzliche Kapazität ergibt sich durch den Einsatz von Containern, was insgesamt 900 neue Nächtigungen ermöglicht. Dies ist besonders wichtig, da die Zahl der obdachlosen Personen in Innsbruck aufgrund steigender Mieten und wachsender Armut ansteigt.
Die Winternotschlafstelle wird vom Roten Kreuz betrieben und bietet nicht nur ein sicheres Schlafplätzchen, sondern auch warme Mahlzeiten und Hygieneartikel an. „Wir möchten unseren Gästen eine respektvolle und wertschätzende Umgebung bieten, in der sie sich sicher fühlen“, erklärte Stefan Biebel, Leiter der Abteilung Gesundheit und Soziale Dienste beim Roten Kreuz Innsbruck.
Für Menschen in Not hält die TSD ein Kältetelefon bereit, das rund um die Uhr erreichbar ist. So können Betroffene auch in der Nacht frostsichere Schlafsäcke oder warme Mahlzeiten erhalten. In einer Zeit, in der immer mehr Menschen auf der Straße landen, sind solche Angebote besonders wertvoll. Für detailliertere Informationen über die aktuellen Entwicklungen und Möglichkeiten zur Unterstützung von obdachlosen Personen in Innsbruck, siehe die Berichterstattung auf tirol.orf.at.
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