Im Rahmen des innsbruck nature film festival 2024 hat der Naturschutzbund Österreich am 12. Oktober 2024 einen bemerkenswerten Preis vergeben: den ersten Biodiversitätsfilmpreis. Dieses Jahr markiert zudem das 111. Jubiläum des Naturschutzbundes, der sich vehement für den Schutz und die Förderung der Biodiversität einsetzt.
Stefanie Pontasch, Vizepräsidentin des Naturschutzbundes, betont die essentielle Rolle von Umweltbildung. Diese Bildungsmaßnahmen sollen nicht nur das Bewusstsein für die Natur schärfen, sondern auch eine emotionale Bindung zur Umwelt schaffen. „Umweltbildung und Naturvermittlung sind entscheidend, um Menschen zu sensibilisieren“, erklärt sie.
Fokus auf Umweltbildung und Naturerlebnis
Der Naturschutzbund hat ein breites Spektrum an Aktivitäten entwickelt, darunter Workshops, Exkursionen und praktische Mitmachaktionen wie das Mähen von Wiesen oder die Pflege von Mooren. Diese Angebote richten sich an alle Altersgruppen. Ein wichtiges Motto dabei lautet: „Man schützt nur, was man kennt und liebt“. Besonders im Bereich der schulischen Bildung ist eine umfassende Umweltbildung erforderlich, um von frühkindlichen Erfahrungen bis hin zur beruflichen Weiterbildung angemessene Programme anzubieten.
„Es braucht von der frühkindlichen bis hin zur beruflichen Bildung adäquate Angebote“, sagt Pontasch weiter. Dies umfasst auch die Entwicklung von Materialien und Fortbildungen für Lehrkräfte, um umweltbezogene Erfahrungen frühzeitig zu ermöglichen. Zur Erweiterung des Zuganges zur Natur sollen auch kulturelle Aktivitäten wie Filme und Musik zur Förderung von Nachhaltigkeit und Biodiversität beitragen.
Bei der Vergabe des Biodiversitätsfilmpreises wurde der Film „Hunt for the oldest DNA“ von Regisseur Niobe Thompson ausgezeichnet. Der Film behandelt auf eindrucksvolle Weise, wie ein Forscher durch die Rekombination von DNA-Stücken Erkenntnisse über die Artenzusammensetzung vergangener Zeiten gewinnt. Friedrich Schwarz, Jurymitglied, hob die fesselnde Erzählweise und die Verbindung zur gegenwärtigen Klima- und Biodiversitätskrise hervor.
„Der Film überzeugt durch seinen außergewöhnlichen Plot und seine unkonventionelle Machart“, so Schwarz. Die geschickte Kombination von Naturdokumentation und Trickanimation bietet den Zuschauern einen tiefen Einblick in die wissenschaftlichen Erkenntnisse und die Herausforderungen, die Aus der Arbeit des unkonventionellen Genjägers Eske Willerslev resultieren.
Der Preis ist nicht nur eine Anerkennung für den Film selbst, sondern auch ein Anstoß, die Diskussion über Biodiversität und Umweltschutz verstärkt in der Gesellschaft zu verankern. Die Verbindung von kunstvollen Darstellungen mit wichtigen Umweltanliegen zeigt den Einfluss, den Filme auf das Bewusstsein der Menschen haben können. Dieses Engagement geht einher mit den Bildungsinitiativen des Naturschutzbundes, die darauf abzielen, ein breiteres Publikum anzusprechen und ein stärkeres Bewusstsein für die Bedeutung der Biodiversität zu schaffen.
Weitere Informationen zu den Aktivitäten des Naturschutzbundes und zu den ausgezeichneten Filmen können auf www.meinbezirk.at nachgelesen werden.