Innsbruck-Land

Tiroler Forschung gegen Long Covid: 100.000 Euro für neue Therapieansätze

Tirol investiert 100.000 Euro in revolutionäre Forschung zur Bekämpfung von Long Covid am Innsbrucker Uniklinik – ein Hoffnungsschimmer für zehntausende Betroffene!

In einem bedeutenden Schritt zur Bekämpfung der Langzeitfolgen von Covid-19 hat das Land Tirol eine Förderung in Höhe von 100.000 Euro für ein Forschungsprojekt der Innsbrucker Uniklinik bereitgestellt. Das Projekt zielt darauf ab, die möglichen biochemischen Veränderungen, die bei Patient:innen mit postinfektiösem Müdigkeitssyndrom, bekannt als Myalgische Enzephalitis (ME/CFS), auftreten können, zu untersuchen. Schätzungen zufolge sind zwischen 25.000 und 80.000 Menschen in Österreich von diesem Syndrom betroffen, das durch extreme und anhaltende Erschöpfung gekennzeichnet ist und oft zu einer eingeschränkten Lebensqualität führt.

Die Universitätsklinik für Innere Medizin II unter der Leitung von Projektleiterin Katharina Kurz plant, umfassende Untersuchungen zur Stoffwechselveränderungen durchzuführen. Hierbei werden sogenannte „Metabolom-Untersuchungen“ im Blut und Urin durchgeführt, um Krankheitsmechanismen frühzeitig zu identifizieren. Vorläufige Studien haben bereits gezeigt, dass es bei Patient:innen mit Langzeitfolgen von Covid-19 häufig Veränderungen in den Aminosäuren, insbesondere Tryptophan und Phenylalanin, gibt. Diese sind entscheidend für die Produktion von Neurotransmittern, die Stimmung und Schlaf beeinflussen.

Zusätzliche Unterstützung für die Forschung

Die Initiative erhält zudem finanzielle Unterstützung in Höhe von 70.000 Euro von der WE & ME Stiftung, die sich stark für die Erforschung und Verbesserung der Versorgung von ME/CFS-Patient:innen einsetzt. Die Gründer der Stiftung, Gaby und Gerhard Ströck, betonen die Dringlichkeit von Forschung und Ausbildung im medizinischen Bereich, um die bestehenden Lücken in der Versorgung von Betroffenen zu schließen. Sie fordern eine umfassende Ausbildung der Ärzte und die Schaffung weiterer Kompetenzzentren in Österreich.

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„Die medizinische Versorgung von Patientinnen und Patienten, die an ME/CFS erkrankt sind, ist nach wie vor absolut unzureichend“, stellt Ströck fest. Sie betonen, dass nicht nur die finanziellen Mittel, sondern auch die Forschung entscheidend sind, um wirksame Therapien entwickeln zu können.

Das Innsbrucker Forschungsprojekt hat das Potenzial, die Behandlung von Long Covid deutlich zu verbessern, indem es auf personalisierte Diagnosen aufbaut. Dabei wird auch untersucht, ob eine ungünstige Darmflora oder eine eingeschränkte Funktion der Mitochondrien, die als „Zellkraftwerke“ des Körpers fungieren, eine Rolle spielen. Diese Zellen sind entscheidend für die Umwandlung von Nahrung in Energie und könnten somit einen wesentlichen Forschungsansatz bieten.

Die Kooperation mit Partnern aus Innsbruck, Zams, Wien sowie internationalen Institutionen in Deutschland stärkt die Möglichkeiten der Forschungsinitiativen. Das übergeordnete Ziel ist es, den Betroffenen, oftmals jüngeren Menschen, zu helfen, ihre Symptome zu lindern und den Weg zu einem aktiven und berufsfähigen Leben zu ebnen.

„Wir möchten den Menschen, die unter den Folgen von Long Covid leiden, effektive Lösungen anbieten, um ihre Lebensqualität zu verbessern“, erklärt Projektleiterin Katharina Kurz. Die Ergebnisse dieser herausfordernden Forschungsarbeit könnten in den kommende Jahren entscheidend zur Entwicklung neuer Therapieansätze beitragen.

Quelle/Referenz
dolomitenstadt.at

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