Die 14. Integrationsenquete, die kürzlich im Landhaus in Innsbruck stattfand, beleuchtete die entscheidende Rolle, die öffentliche Räume für soziale Begegnungen spielen. Im Kontext der Integration wurde diskutiert, wie Zugänglichkeit und bestehende Barrieren den Austausch zwischen Menschen mit verschiedenen Hintergründen beeinflussen. Die Veranstaltung, organisiert von Land Tirol, Stadt Innsbruck, und dem Tiroler Integrationsforum, brachte Experten, Politikvertreter und Interessierte zusammen, um über Chancen und Herausforderungen in diesem Bereich zu sprechen.
Ein zentrales Thema war die Frage, ob der öffentliche Raum tatsächlich für alle Menschen zugänglich ist oder ob es unbewusste Einschränkungen gibt, die bestimmte Gruppen ausschließen. Integrationslandesrat LHStv Georg Dornauer hob hervor, dass öffentliche Plätze wie Parks essentielle Begegnungsorte sind, die den interkulturellen Austausch fördern. „Öffentliche Räume schaffen Möglichkeiten für Begegnungen und helfen, Vorurteile abzubauen“, so Dornauer.
Faktor für Teilhabe und Chancengleichheit
Für die Soziallandesrätin Eva Pawlata ist die Zugänglichkeit öffentlicher Räume von größter Bedeutung. Sie betont: „Es ist entscheidend, dass dieser Raum für alle Menschen – unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Alter oder Behinderung – zugänglich ist.“ Barrieren, zusätzlich zu fehlender Barrierefreiheit, fördern soziale Isolation. Pawlata fordert, dass alle Menschen sich in diesen Räumen sicher und willkommen fühlen sollten.
Auch die Innsbrucker Stadträtin Janine Bex fordert ein offenes Ohr für die Bürger: „Nur durch den Dialog mit der Bevölkerung können wir deren Bedürfnisse verstehen.“ Alle Stimmen müssen gehört werden, um nachhaltige Lösungen zu entwickeln, die den sozialen Austausch fördern und Barrieren abbauen. „Ein gelungener öffentlicher Raum ist der Schlüssel zu einer lebendigen und gerechten Stadt“, fügt sie hinzu.
Gestaltung öffentlicher Räume
Ein weiterer wichtiger Aspekt der Enquete waren die Gestaltung und Planung öffentlicher Räume. Die Landschaftsplanerin und Sozialanthropologin Heide Studer stellte einige aktuelle Konzepte vor und erklärte, dass der Klimawandel sowie soziale und politische Strukturen die Nutzung dieser Räume stark beeinflussen. Zudem betonte sie die Wichtigkeit vielfältiger Perspektiven in der Stadtplanung, um die Bedürfnisse aller Bevölkerungsschichten besser zu berücksichtigen.
Architektin Niloufar Tajeri geht davon aus, dass die architektonische Gestaltung stets Parteien und soziale Dynamiken widerspiegelt. Sie warf die Frage auf, wann Design zu Konflikten führen kann und ermutigte zur Beteiligung der Bürger an Planungsprozessen, wie es beispielsweise am Hermannplatz in Berlin der Fall war. Auch die Perspektiven geflüchteter Frauen wurden von Vertreterinnen des maiz – Autonomes Zentrum für Migrantinnen in die Diskussion eingebracht, um noch mehr Stimmen im Dialog zu integrieren.
Die Enquete hat aufgezeigt, dass der öffentliche Raum ein entscheidender Faktor für gelungene Integration und sozialen Austausch ist. Es gilt, bestehende Barrieren abzubauen und den öffentlichen Raum als Ort der Begegnung weiter zu fördern. Weitere Informationen zu diesem Thema können in den Berichten auf www.meinbezirk.at nachgelesen werden.