Nachhaltige Zukunft für Absamer Missionare: Umzug zu Barmherzigen Schwestern
Nachhaltige Zukunft für Absamer Missionare: Umzug zu Barmherzigen Schwestern
Im Herzen von Absam, wo der Klang von Geschichten und Traditionen die Luft erfüllt, wird das Missionshaus in eine neue Ära übertreten. Ab Januar 2025 ziehen acht ältere Missionare, die alle über 80 Jahre alt sind, zu den Barmherzigen Schwestern nach Innsbruck. Diese Entscheidung ist das Ergebnis eines sorgfältigen Prozesses, der über mehrere Jahre hinweg reifte. Rektor Anton Steiner, der das Missionshaus seit 2019 leitet, äußert sich dankbar über die Möglichkeit und die bevorstehenden Veränderungen: „Wir haben uns über mehrere Jahre Gedanken gemacht und sind nun sehr dankbar über diese Entscheidung und Möglichkeit.“
Die St. Josefs-Missionare von Mill Hill haben eine lange und beachtliche Geschichte. Die Gesellschaft wurde 1866 vom Erzbischof von Westminster, Kardinal Herbert Vaughan, gegründet und erhielt ihren Namen in Anlehnung an das St. Joseph’s College in London. Die erste Niederlassung im deutschsprachigen Raum entstand 1891 in Brixen, aus welcher das Missionshaus in Absam hervorging. Heute zählt die Gemeinschaft weltweit etwa 350 Mitglieder, wobei der Nachwuchs insbesondere aus Afrika und Asien kommt.
Ein Ort des Wandels
Die geplante Übersiedlung ist nicht nur eine Anpassung an die alternde Bevölkerung der Missionare. Es liegt ein durchdachter Prozess zugrunde, den Rektor Steiner und Regionaloberer Andreas Agreiter gemeinsam durchführten. Dankbarkeit wird den Tertiarschwestern des Hl. Franziskus ausgesprochen, die über 90 Jahre lang das Haus geführt haben, sowie dem Franziskanergymnasium, das viele Jahre erfolgreich mit dem Missionshaus zusammenarbeitete. Die Freude über den neuen Platz bei den Barmherzigen Schwestern zeigt, dass man mit Hoffnung in die Zukunft blickt: „Wir freuen uns, dass wir bei den Barmherzigen Schwestern einen guten Platz für unsere Zukunft gefunden haben.“
Mit der Schließung des Missionshauses in Absam stellt sich auch die Frage nach der Zukunft des Gebäudes. Während das Missionshaus in Brixen weiterhin bestehen bleibt, wird nach Lösungen gesucht, wie das Absamer Gebäude im Sinne der Ordensgemeinschaft weiter genutzt werden kann. Der Orden hat das Institut Österreichischer Orden um Unterstützung gebeten, um Perspektiven für die Immobilie zu erarbeiten.
Die Ursprungsgeschichte des Missionshauses ist ebenso vielschichtig. 1925 erwarben die Missionare das Schloss Spauregg in Hall, um einen neuen Standort für ihre Arbeiten zu schaffen. Das Anwesen bot sich ideal für Gymnasiasten an, insbesondere nachdem das ursprüngliche Gymnasium in Brixen nach dem Ersten Weltkrieg nicht mehr für österreichische Schüler zugänglich war. Historisch gesehen war das Missionshaus ein Ort, der verschiedene Herausforderungen und Veränderungen durchlief. Nach seiner Schließung als Internat im Schuljahr 1993/94 etablierte es sich als Gästehaus mit zusätzlichen Räumlichkeiten für Seminare und Veranstaltungen. Nun, nach Jahrzehnten des Wandels, steht das gesamte Missionshaus vor seiner Schließung.
Neues aus der Kommunikation
Ein weiterer bemerkenswerter Schritt der Missionare betrifft die Kommunikation. Die traditionell erscheinende Zeitschrift „St. Josefs Missionsbote“ wird zukünftig in gekürzerter Form als „Rundbrief der St. Josefs-Missionare“ weitergeführt. Rektor Anton Steiner drückt seinen Dank all den Unterstützern aus, die über die Jahre hinweg geholfen haben, die Zeitschrift zu verbreiten: „Unser Dank gilt all den engagierten Menschen, die uns gefördert haben und die Zeitschrift verteilt haben.“
Die bevorstehenden Veränderungen des Missionshauses in Absam sind sowohl eine Hommage an die Vergangenheit als auch ein Blick in die Zukunft. Der Umzug zu den Barmherzigen Schwestern bietet den Missionaren nicht nur eine neue Unterkunft, sondern auch die notwendige Pflege und Betreuung, die in einem fortgeschrittenen Lebensalter von Bedeutung ist. Die St. Josefs-Missionare von Mill Hill bleiben jedoch weiterhin ein Teil des Gemeinschaftsgefühls, das die Region prägt, und ihre Geschichte wird nach wie vor in den Herzen der Menschen weiterleben.