In Tirol ist die Institution des Landesvolksanwalts seit 35 Jahren ein fester Bestandteil der Verwaltung, die für die Bürgerinnen und Bürger Anlaufstelle bei Beschwerden und Anliegen ist. Über die Jahre wurden mehr als 150.000 Kontaktaufnahmen verzeichnet, die das Ziel verfolgen, Transparenz und ein vertrauensvolles Miteinander zwischen Verwaltung und Bevölkerung zu fördern. Menschen wie die Landecker, die Schwierigkeiten mit amtlichen Schreiben haben, oder eine Kufsteinerin, die mit einer Behördenentscheidung unzufrieden ist, finden hier Unterstützung.
Die amtierende Landesvolksanwältin Doris Winkler-Hofer und ihr Team setzen sich dafür ein, dass die Anliegen der Tiroler ernst genommen werden. „Die Institution des Tiroler Landesvolksanwalts ist heute aus unserem Rechtssystem nicht mehr wegzudenken. Sie gibt den Bürgerinnen und Bürgern eine Stimme und stärkt das Vertrauen in eine gerechte und transparente Verwaltung“, erklärte Landtagspräsidentin Sonja Ledl-Rossmann. Diese Aussage unterstreicht die Bedeutung der Ombudsstelle und ihre Rolle in der Tiroler Verwaltung.
Funktion und Erreichbarkeit der Stelle
Die Aufgaben der Landesvolksanwältin umfassen ein breites Spektrum innerhalb der Landes- und mittelbaren Bundesverwaltung. Neben der Beratung kümmert sich die Institution auch um die Prüfung von Beschwerden, um Aufklärung zu bieten und, wenn möglich, Abhilfe zu schaffen. Doris Winkler-Hofer hebt hervor: „Die ‚Übersetzung‘ von juristischen Sachverhalten in Alltagssprache ist eine zentrale Aufgabe, besonders angesichts der Komplexität verwaltungsrechtlicher Verfahren.“ Die hohe Komplexität von Bürokratie und die Schwierigkeiten damit sind häufige Barrieren für viele Bürger.
Die Erreichbarkeit der Beratungsstelle spielt eine entscheidende Rolle für deren Erfolg. Im Jahr 2023 wurden bereits 3.739 Kontakte gezählt, und auch in den Bezirken wird über die zentrale Beratungsstelle in Innsbruck hinaus regelmäßig ein niederschwelliges Angebot geschaffen. Seit 1989 finden regelmäßig Sprechtage in den Bezirken statt – mehr als 700 Mal insgesamt. „Wir möchten dort sein, wo die Menschen uns brauchen“, betont Winkler-Hofer.
Ein Blick in die Geschichte
Die Ombudsstelle in Tirol wurde 1989 mit Helmuth Tschiderer als erstem Landesvolksanwalt gegründet. Seither folgten ihm Johannes Pezzei, Josef Hauser und Maria-Luise Berger, bevor 2022 Doris Winkler-Hofer die Leitung übernahm. Zusammen mit ihrem engagierten Team, darunter auch Behindertenanwalt Kristof Widhalm, verfolgt sie das Ziel einer bürgernahen und effektiven Verwaltung, die stets im Dienste der Tiroler steht.
Die Arbeit der Landesvolksanwälte und -anwältinnen ist auch eine Antwort auf die sich ständig ändernden gesellschaftlichen Anforderungen und die fortschreitende Digitalisierung. Die Herausforderungen, die sich aus neuen Technologien und veränderten Lebensumständen ergeben, verlangen eine flexible und anpassungsfähige Verwaltung. „Die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger verändern sich, und es ist unsere Aufgabe, uns diesen neuen Anforderungen anzupassen“, erklärt die Landesvolksanwältin und stellt damit die fortwährende Relevanz der Institution unter Beweis.
Mehr interessante Informationen über die Tätigkeiten und die Ziele des Tiroler Landesvolksanwalts sind hier zu finden.