In den letzten Wochen gab es keine Fortschritte zwischen der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) und der Österreichischen Zahnärztekammer bezüglich der Kostenübernahme für Amalgam-Ersatzfüllungen, was zu erhöhter Unruhe bei Patientinnen und Patienten führt. Während in Vorarlberg bereits eine Lösung gefunden wurde, bei der die Kosten für Amalgam-Alternativen im Seitenzahnbereich von der Kasse übernommen werden, fordert Erwin Zangerl, Präsident der Arbeiterkammer, dass Tirol nachzieht. „Was in Vorarlberg möglich ist, muss auch in Tirol möglich sein“, betont Zangerl und drängt darauf, dass die Tiroler ÖGK umgehend Verhandlungen mit der lokalen Zahnärztekammer aufnimmt, um ähnliche Regelungen zu etablieren. Die Akzeptanz von Amalgamfüllungen wird ab dem 1. Jänner 2025 aufgrund gesundheitlicher Bedenken nicht mehr möglich sein, was die Situation weiter kompliziert.
In Vorarlberg wurde zwischen der Landeszahnärztekammer und der ÖGK ein Abrechnungsabkommen erzielt, welches alternative Füllmaterialien finanziert. Diese Einigung zeigt, dass Lösungen durchaus machbar sind, wenn der Wille dazu vorhanden ist, so Zangerl in Anspielung auf die stagnierenden Verhandlungen in Tirol. Die Hauptprobleme drehen sich um die unterschiedlichen Ansprüche an die Ersatzmaterialien: Während die ÖGK auf Alkasit besteht, fordert die Zahnärztekammer den Glasiomer-Zement. Ihren Unmut lässt Zangerl über die Zentralisierung in der Gesundheitsversorgung aus: „Das gesamte ÖGK-Konstrukt ist eine Fehlentwicklung und gehört korrigiert“, äußert der AK-Präsident. Die Fusion der Landesstellen habe nicht nur enorme Kosten verursacht, sondern auch keinen merklichen Nutzen für die Patienten gebracht, was die zentrale Steuerung fragwürdig erscheinen lässt, wie auch vorarlberg.ORF.at berichtete.
Die Diskussion um die Amalgam-Alternativen hat somit weitreichende Konsequenzen für Patientinnen und Patienten, die möglicherweise bald für Füllungen aus eigener Tasche zahlen müssen, falls keine Einigung zustande kommt. Zangerl fordert eine schnellstmögliche Lösung, um sicherzustellen, dass auch Tiroler Patient:innen Zugang zu den benötigten Behandlungen haben, und verfolgt das Ziel, das Gesundheitssystem wieder mehr an die Bedürfnisse der Bevölkerung anzupassen. Es bleibt abzuwarten, ob und wann eine Einigung zwischen den verschiedenen Parteien erreicht wird, um die Zähne der Tiroler Bevölkerung zu sichern.
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