Täglich schließen in Österreich neun Bauernhöfe – Die Alarmglocken läuten!

Tausende Bauernhöfe in Österreich schließen jährlich. Ursachen sind wirtschaftlicher Druck, Strukturwandel und Hofnachfolgeprobleme.

Tausende Bauernhöfe in Österreich schließen jährlich. Ursachen sind wirtschaftlicher Druck, Strukturwandel und Hofnachfolgeprobleme.
Tausende Bauernhöfe in Österreich schließen jährlich. Ursachen sind wirtschaftlicher Druck, Strukturwandel und Hofnachfolgeprobleme.

Täglich schließen in Österreich neun Bauernhöfe – Die Alarmglocken läuten!

In Österreich schließt jeden Tag durchschnittlich neun Bauernhöfe, was einem alarmierenden Trend zur Schließung kleinerer landwirtschaftlicher Betriebe entspricht. Laut aktuellen Erhebungen ist die Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe zwischen 2020 und 2023 um fast 9% gesunken, von etwa 111.000 auf rund 101.000. Besonders stark betroffen ist die Steiermark, wo die höchste Anzahl an Schließungen verzeichnet wurde. Diese Veränderungen wurden sowohl von 5min als auch von OTS dokumentiert.

Die Gründe für diese Schließungen sind vielfältig. Dazu zählen mangelnde Rentabilität, ein grundlegender Strukturwandel hin zu größeren Betriebsformen und Schwierigkeiten bei der Hofnachfolge. Besonders kleinere und Nebenerwerbsbetriebe sind betroffen. Schätzungen zufolge wird ein Großteil der Flächen von bestehenden, größeren Betrieben übernommen, die sich dadurch weiter vergrößern. Diese Entwicklung führt nicht nur zu einem Rückgang der Betriebe, sondern auch zu einem Verlust von regionalen Traditionen und Erfahrungen.

Regionale Unterschiede bei der Schließung von Betrieben

Die Schließungen zeigen regionale Unterschiede, mit dem stärksten Rückgang in der Steiermark. Die aktuellen Zahlen der landwirtschaftlichen Betriebe nach Bundesländern sind alarmierend:

Bundesland Anzahl 2020 Anzahl 2023
Burgenland 5.400 5.175
Kärnten 10.287 9.068
Niederösterreich 28.772 26.981
Oberösterreich 22.566 20.634
Salzburg 7.252 6.672
Steiermark 22.456 19.549
Tirol 10.719 9.813
Vorarlberg 2.873 2.688
Wien 456 455

Die durchschnittliche Anzahl der gehaltenen Nutztiere pro Hof in Österreich liegt bei 23 Milchkühen, während in Deutschland dieser Wert bei 74 Kühen pro Betrieb liegt. Dies verdeutlicht die kleinstrukturierten Landwirtschaftsverhältnisse in Österreich, die den Betrieben unter wirtschaftlichen Druck setzen. Rund 80% der Arbeitskräfte auf diesen Höfen sind Familienangehörige, was die Belastung und Planungsunsicherheit weiter erhöht.

Herausforderungen für die Landwirtschaft

Die Alltagssituation für Landwirte wird zusätzlich durch verschiedene Herausforderungen kompliziert, darunter bürokratische Hürden und schwankende Preise, die die wirtschaftliche Basis vieler Höfe gefährden. Gerade in der Schweinehaltung klagen Landwirte über Planungsunsicherheit aufgrund gesetzlicher Änderungen sowie ein mangelndes gesellschaftliches Verständnis für ihre Arbeit. Diese Faktoren tragen zur Bedrohung der Lebensfähigkeit kleinerer Betriebe bei und gefährden damit auch die Vielfalt der regionalen Produkte und Traditionen.

Insgesamt zeigt die Agrarstrukturerhebung, dass die Entwicklung in der österreichischen Landwirtschaft ernsthafte Fragen aufwirft. Die Erhebungen, die alle zehn Jahre sowie in Stichproben in kürzeren Intervallen durchgeführt werden, sollen die Betriebsstruktur abbilden und gleichzeitig auf die Herausforderungen hinweisen, die die Landwirte bewältigen müssen laut Statistik Austria.