Die angedrohten Streiks der Buslenker am 20. Februar 2025 rücken näher, nachdem die Verhandlungen zwischen den Arbeitgebern und der Gewerkschaft vida gescheitert sind. Laut der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) haben die Arbeitgeber ein umfassendes Angebot vorgelegt, das unter anderem eine Lohnerhöhung von 3,5 % sowie verbesserte Arbeitsbedingungen beinhaltete. Jedoch hat die vida die Verhandlungen wiederholt abgebrochen und sich auf unrealistische Forderungen, darunter eine fast 10-prozentige Gehaltserhöhung, berufen, die laut Martin Horvath, Obmann der Berufsgruppe Bus in der WKÖ, „existenzbedrohend“ für die Branche wäre. Horvath bezeichnet die Streikankündigungen als „rücksichtslos“ und warnt vor schwerwiegenden Folgen für Tausende Fahrgäste.
Gegenseitige Vorwürfe
Die private Busbranche sieht sich schweren Vorwürfen ausgesetzt. Laut der vida soll Lohndumping stattfinden und Buslenker mit Rot-Weiß-Rot-Karten bevorzugt werden, was Horvath vehement zurückweist. Die Arbeitgeber betonen, dass derzeit weniger als 1 % der Buslenker ausländische Rot-Weiß-Rot-Karten besitzen und die Einstiegsgehälter in den letzten sechs Jahren um 45 % angehoben wurden. Aktuell verdienen Buslenker:innen ein Nettogehalt von etwa 2.850 Euro, inklusive Diäten und Überstunden. Dies zeigt, dass die Branche faire Arbeitsbedingungen und Gehälter für alle Fahrer:innen, unabhängig von ihrer Herkunft, bietet, wie WKO berichtete.
Horvath kritisiert die vida dafür, dass sie, anstatt auf einen konstruktiven Dialog zu setzen, auf Eskalation und mediale Aufmerksamkeit abzielt. Mit Warnstreiks würden sie die Pendler, darunter viele schulpflichtige Kinder, in Geiselhaft nehmen, was die grundlegenden Prinzipien einer fairen Verhandlung untergrabe. Die Arbeitgeberseite appelliert an die vida, ihrer Verantwortung gegenüber den Beschäftigten und Fahrgästen gerecht zu werden, da ein ausbleibender Kompromiss ernsthafte Konsequenzen für die Zukunft der Busbranche haben könnte.
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