
Im Herzen der Region Klöch hat die Autorin Elfi Uragg mit ihrem neuen Roman "Ferdinand kommt später" ein bewegendes Kapitel ihrer Familiengeschichte aufgeschlagen. In ihrem zweiten Buch erzählt sie von ihrem Großvater, der im Ersten Weltkrieg einrücken musste, wodurch er seine Familie und das Gasthaus in Weiz zurückließ. Was zunächst nach einem normalen Leben klingt, wird schnell zu einem Zeugnis menschlichen Leidens und der Brutalität des Krieges.
Der Klappentext des Buches gibt bereits einen eindrucksvollen Einblick: "Er kommt in russische Gefangenschaft, nach Sibirien, wo er sechs Jahre seines Lebens verbringt. Kälte, Fronarbeit, Hunger und Einsamkeit bestimmen sein Dasein." Diese Worte unterstreichen, wie stark die Umstände das Leben einer Person prägen können, und wie der Krieg die Schicksale ganzer Familien verändert.
Einblick in die Geschichte
Uragg, die gerade mal ein Kind war, als ihr Großvater verstarb, wollte die Erlebnisse seines Lebens nachzeichnen. Um das authentisch zu gestalten, suchte sie das Gespräch mit ihrer 86 Jahre alten Tante, die in Stockholm lebt. Diese Gespräche ermöglichten es Uragg, die Geschichte aus zwei Perspektiven zu erzählen: aus der Sicht ihres Großvaters und aus der Sicht seiner Frau Martha. Das Buch kombiniert autobiografische Elemente mit fiktiven Szenen, macht somit die emotionale Reise für die Leser greifbar.
In einer Zeit, in der viele Menschen den Einfluss des Krieges auf die Gesellschaft und die individuellen Lebensgeschichten nicht nur als Geschichte lernen, sondern auch fühlen wollen, hebt Uragg die Bedeutung dieser Geschichten hervor. Die Lektüre ermöglicht den Zugang zu einem wichtigen Teil der Geschichte, der oft in den Hintergrund gerät.
Am kommenden Dienstag um 18 Uhr wird Uragg in der Vinothek Klöch aus ihrem neuen Werk lesen – eine Einladung, die man sich nicht entgehen lassen sollte. Begleitet von "Brot und Wein", bietet sie den Besuchern nicht nur eine Geschichtsstunde, sondern auch ein kulinarisches Erlebnis. Für diejenigen, die sich für die Lesung interessieren oder mehr über das Buch erfahren möchten, ist es bereits im Buchshop beim Verlag BoD sowie in vielen Buchhandlungen und als E-Book erhältlich (ISBN-13: 9783759723000).
Die Verbindung von persönlicher Biografie und historischem Kontext macht Uraggs neues Buch zu einem wertvollen Beitrag zur Literatur über den Ersten Weltkrieg. Man darf gespannt sein, welche Resonanz diese tiefgehende Erzählung in der Region finden wird.
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