Murtal

Leerstandsabgabe in Judenburg: Kritik und Kontroversen im Stadtparlament

In Judenburg regt sich Widerstand gegen die umstrittene Leerstandsabgabe – Unternehmer beklagen fehlende Mieter und Vizebürgermeister gibt zu, dass die Entscheidung ein großer Fehler war!

In Judenburg haben der Wirtschaftsbund und die ÖVP eine Initiative gegen die umstrittene Leerstandsabgabe gestartet. Diese Maßnahme trifft auf eine wachsende Kritik, da die Stadtverwaltung beschuldigt wird, nicht im besten Interesse ihrer Bürger zu handeln.

Klaus Bischof, der sowohl für seine eigene Firma IBI Immobilien als auch als Sprecher der Murtal Immobilien Group spricht, thematisiert die Probleme der Wohnungslosigkeit aufgrund einer massiven Abwanderung der Bevölkerung. „Wir können aufgrund der starken Abwanderung keine Wohnungen vermieten. Wir haben schon ohnehin Einnahmeverluste, und jetzt sollen wir auch noch diese Abgaben zahlen“, klagt er. Bischof sieht es als ungerecht an, dass die Stadt nicht aktiv genug handelt, um dem entgegenzuwirken.

Die Marktbedingungen in Judenburg

Roland und Dieter Gall teilen ähnliche Sorgen. „Uns wird beispielsweise eine Leerstandsabgabe für Wohnungen auferlegt, die wir nur an Mitarbeiter vermieten dürfen. Aber kein Mitarbeiter möchte in Judenburg wohnen“, sagt Dieter Gall. Er verweist zudem auf das alte Kastner-Gebäude, das er in Wohnraum umwandeln wollte, jedoch sieht er keine Notwendigkeit zu investieren: „Es würde uns Millionen kosten, aber es gibt einfach keine Nachfrage.“

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Die Situation spitzt sich weiter zu, als Vizebürgermeister Norbert Steinwidder eingesteht, dass die Zustimmung zur Leerstandsabgabe im Gemeinderat „ein Fehler“ war. Die Vielzahl an wütenden Anrufen von Bürgern hat ihm die Augen geöffnet. Er hat versucht, mit einem Dringlichkeitsantrag eine Rücknahme zu erreichen, doch dieser fand im Rat nicht den notwendigen Rückhalt.

Antwort der Stadtverwaltung

Im Angesicht dieser Vorwürfe stellt sich Bürgermeisterin Elke Florian der Kritik. Sie betont: „Wir setzen alles daran, die Bürger in Judenburg zu halten oder sogar neue anzuziehen.“ Als Beispiele führt sie die Verbesserung der Kinderbetreuung, die Förderung der Mobilität und ein starkes Kulturprogramm an. Die Einführung der Leerstandsabgabe sei nicht ihr Vorschlag gewesen. Diese Maßnahme sei auf Grundlage vorhandener Daten der Gemeinde erfolgt. Sie ermutigt Vermieter, sich um Aktualisierungen der Daten zu bemühen, da nur so Korrekturen von Vorschreibungen möglich sind.

Der Unmut über die Leerstandsabgabe und deren Auswirkungen auf den Wohnungsmarkt in Judenburg ist somit groß. Die Auseinandersetzungen in der Stadt scheinen noch lange nicht vorbei zu sein, und es bleibt abzuwarten, wie sich die politischen Akteure positionieren werden.

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Bei weiteren Fragen und für mehr Informationen kann der Bericht auf www.meinbezirk.at konsultiert werden.

Quelle/Referenz
meinbezirk.at

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