Der Feiertag Allerheiligen war heuer in der Region Murtal besonders bedeutsam: Die Kirche in Allerheiligen feierte ihr 950-jähriges Bestehen. Bei festlichen Gottesdiensten wurde nicht nur die Tradition der Heiligen gewürdigt, sondern auch an die Verstorbenen gedacht.
In der kleinen Pfarre Allerheiligen, die lediglich 80 Einwohner zählt, spielt die Gemeinschaft eine zentrale Rolle. Johann Reinthaler, der geschäftsführende Vorsitzende des Pfarrgemeinderates, hielt während des von Pfarrer Gottfried Lammer geleiteten Gottesdienstes eine eindrucksvolle Predigt und ließ die Geschichte der Kirche Revue passieren.
Traditionen des Totengedenkens
Auch außerhalb der Kirche fanden zahlreiche Gedenkveranstaltungen statt. Am Sonntag nach Allerheiligen lud der Kameradschaftsbund Weißkirchen zu einer Feier für verstorbenen Kameraden ein, die nach der Heiligen Messe in der Pfarrkirche begann. Der Marsch zum Kriegerdenkmal wurde von Vikar Binu Joseph geleitet.
In Knittelfeld fand eine bedeutende Gedenkveranstaltung am Mahnmal des Soldatenfriedhofs statt, bei der viele Menschen zusammenkamen. Die Zeremonie begann mit musikalischer Begleitung der Eisenbahner Stadtkapelle und einem gemeinsamen Chorgesang. Stadtrat Guido Zeilinger eröffnete die Feierlichkeiten und ehrte die 1.752 Verstorbenen des früheren Kriegsgefangenenlagers sowie die 197 Opfer des Zweiten Weltkriegs.
Die ökumenische Segnung, geleitet von Pfarrer Lukasz Wojtyczka, Kuratorin Rosa Neubauer und Pfarrer Ioan Cristian Greucean, unterstrich die Bedeutung des Friedens und erinnerte an die unterschiedlichen Glaubensrichtungen der Verstorbenen.
Der Ortsverband Judenburg hielt ebenfalls eine Totengedenkfeier am Kriegerdenkmal am Martiniplatz ab. Zahlreiche Kameraden sowie Abordnungen der Feuerwehr, des Roten Kreuzes und der Polizei kamen zusammen. Vikar Nirmal Jo Thomas sprach über den Anlass und segnete die Kränze, die traditionell niedergelegt wurden.
In Niederwölz fand die Gedenkfeier des Kameradschaftsbundes bereits am Vorabend zu Allerheiligen statt. Hier gab es nach dem Gottesdienst eine Ansprache von Pfarrer Ciprian Sascau und einen musikalischen Beitrag vom Musikverein. Vizebürgermeister hielt eine Rede und nach einigen Liedern wurde ein Kranz niedergelegt, um den Gefallenen zu gedenken.
Insgesamt zeigte sich bei all diesen Veranstaltungen die große Verbundenheit der Menschen zu ihren Traditionen und zu den Erinnerungen an die Verstorbenen. Die Gedenkfeiern boten einen Raum für Gemeinschaft und das Innehalten, um derjenigen zu gedenken, die nicht mehr unter uns sind. Weitere Details zu den Veranstaltungen sind hier zu finden.